Web 2.0 haucht Großrechnern neues Leben ein

Im Finanzwesen bestimmt zunehmend die Tatsache, dass der Kunde über das Internet mit seiner Bank in Verbindung treten will (und soll), eine große Rolle. Dabei geht es nicht nur um Überweisungen oder Bankauszüge, sondern auch um das Arbeiten mit dem Aktienportfolio. Dies wird teilweise in Deutschland heute noch von einzelnen Brokern in den Banken gemacht. Doch diese Dienste sollen aus Kostengründen zunehmend zum Kunden hin verlagert werden. Bei dieser Aufgabe trifft die klassische Mainframestruktur, wie sie in den Backbones der großen Banken installiert ist, auf die Herausforderungen des Internets. Das ist somit ein gutes Beispiel für die Ansprüche an neue Servertypen mit wechselnder Arbeitslast.

Als weiterer Fall sollte noch die Gesundheits- und Sicherheitstechnik genannt werden. Hier ist die umfangreiche Erfassung von Personendaten und Unterlagen mit entsprechenden Bildern und Grafiken eine riesige Herausforderung an die Arbeitsleistung eines neuen Typs von Großrechnern.

Angesichts dieser Herausforderungen ist in den nächsten 12 bis 18 Monaten damit zu rechnen, dass die entsprechenden Anbieter ihr Produktportfolio auf diese Aufgaben ausrichten. Das gilt in erster Linie für Fujitsu-Siemens, aber auch für HP und Sun Microsystems. Bei Veranstaltungen von Fujitsu-Siemens gab es bereits erste Andeutungen in diese Richtung. Von den beiden Letztgenannten dagegen war bisher zu dieser Aufgabekonstellation noch wenig zu hören.

Innerhalb der IBM gibt es eine Baustelle, deren Lösungen im Zusammenhang mit neuen Workload-Servern mittel- bis langfristig gelöst werden könnten – und müssten. Die Rede ist von der i-Serie, den früher AS/400 genannten Servern. Sie sind eine Rechnergruppe, die letzte ihrer Art in der IT-Branche, die spezielle auf Anwendungen ausgerichtet ist und eine große, treue Nutzergemeinde hat. Entsprechende Produkte von Konkurrenten wie die Vax-Server von Digital Equipment oder die Serie 3000 von Hewlett-Packard gibt es nicht mehr. Doch den Verantwortlichen der IBM ist bewusst, dass die treue AS/400-Gemeinde einen gut begehbaren, kostengünstigen Migrationsfahrtpfad braucht, da auf die Dauer diese Plattform nicht mehr unterstützen werden kann. Dies ist eine der ganz großen Herausforderungen für die Hardware-Manager der IBM.

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ZDNet.de Redaktion

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