Quova setzt geografische Grenzen im Internet

Das US-Unternehmen Quova hat seine Geolokalisierungslösung Geodirectory Server 6.0 um neue Techniken erweitert, welche die Standortbestimmung im Internet exakter machen sollen. Die Java-basierte Anwendung nutzt IP- und Domaininformationen, um den Webseitenbesucher zu lokalisieren.

„Das exponentielle Wachstum ortsbasierter Dienste wäre ohne die Kenntnis des Standorts eines Internetbesuchers nicht möglich“, sagt Marie Alexander, CEO von Quova. „Da die Internetzugriffsmethoden jedoch zunehmend komplizierter werden, haben wir unsere Techniken erweitert. Dadurch ist Internet-Location-Intelligence über eine einzige Quelle möglich.“

Die Quova-Plattform teilt den geografischen Standort und die Netzwerkverbindungsdaten jeder IP-Adresse mit, die auf die Website zugreift. Die Lösung setzt verschiedene Techniken zur Lokalisierung des Geräts in Echtzeit ein. Sollte die IP-Adresse nicht ausreichen, um den Standort des Users mit ausreichender Genauigkeit zu ermitteln, setzt Geodirectory Server 6.0 darüber hinaus neue, alternative Lokalisierungsmethoden ein.

Surft der Besucher beispielsweise über einen Proxy-Server, so ist der exakte Standort des Rechners, von dem aus der Zugriff erfolgt, nicht so einfach zu bestimmen. Der Ortungsdienst verwendet hierbei einen Proxy-Locator, der zuerst überprüft, ob ein Internetbesucher die Website eines Kunden über einen Proxy-Server aufruft und dadurch versucht, seinen wahren Standort zu verschleiern.

Schließlich kommt eine Technologie zum Einsatz, die es in vielen Fällen ermöglicht, über den Proxy-Server hinauszublicken und den Standort der ursprünglichen Internetverbindung zu ermitteln, so der Entwickler. Die Technik wurde 2006 vom Unternehmen Illuminati entwickelt, das Quova 2006 gekauft hatte.

Als typisches Anwendungsfeld für die Internet-Lokalisierung beschreibt das Unternehmen die Übertragung von Fernsehprogrammen im Internet. Mithilfe von Geodirectory wird sichergestellt, dass eine Sendung nur in bestimmten Ländern empfangen werden kann.

„Dadurch, dass Live-Video-Empfänger lokalisiert werden können, werden im Cyberspace praktisch Grenzen festgelegt. Das eröffnet der [amerikanischen Profi-Baseballliga] Major League Baseball bedeutende Vertriebs- und Marketing-Möglichkeiten“, sagte Joe Choti, CTO der Major League Baseball Advanced Media Group. „Quovas Datendienste machen es möglich, TV-Inhalte anzubieten, ohne die Rechte nationaler und regionaler Fernsehsender zu verletzen.“

Das hauptsächlich in den USA agierende Unternehmen Quova hatte im Herbst eine Kooperation mit dem britischen Unternehmen 192.com vereinbart, um in Europa stärker Fuß zu fassen.

ZDNet.de Redaktion

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