Amnesty warnt vor zunehmender Internetzensur

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt vor der rasanten Zunahme der Internetzensur. Wenn nicht aktiv gegen diesen Trend angekämpft werde, sei die Freiheit im Internet in ernster Gefahr. Amnestys Warnung wurde im Vorfeld einer Konferenz in Großbritannien veröffentlicht, auf der Unterdrückungsopfer ihre Notlage aufzeigen wollen.

Laut Amnesty hat sich mittlerweile der „Virus der Internet-Repression“ von einigen wenigen Ländern auf Dutzende von Regierungen ausgebreitet. Die Organisation kritisiert auch große Konzerne wie Google, Microsoft und Yahoo, sie seien entscheidend an dem Problem beteiligt.

In China wird zwar das wirtschaftliche Wachstum im Web kräftig unterstützt, die Meinungsfreiheit sowie die Privatsphäre der Nutzer werden aber mit Füßen getreten. Gegen derlei Entwicklungen müsse unbedingt etwas unternommen werden, sagte Tim Hancock, Kampagnen-Direktor bei Amnesty International. Immer mehr Regierungen versuchten, die Menschen über das Internet zu kontrollieren. Große Unternehmen seien dabei die besten Helfer.

Laut aktuellen Studien von Open Net gibt es inzwischen in mindestens 25 Ländern rigorose Filterungs-Aktionen im Netz. Darunter befinden sich Nationen wie Äthiopien, Indien, Iran, Marokko und Saudi-Arabien. Ein weiteres Problem sind die Schließungen von ganzen Webseiten wie im Fall eines ägyptischen Bloggers, der inhaftiert wurde, weil er den Islam kritisiert hatte. Auf der aktuellen Konferenz von Amnesty soll nun ein verstärktes Bewusstsein für solche Missstände geschaffen werden. Unter anderem werden bekannte Branchenvertreter wie der Wikipedia-Gründer Jimmy Wales zu Wort kommen.

ZDNet.de Redaktion

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