Categories: Unternehmen

Startup will Kreditkarten mit LED-Displays ausstatten

Die Firma Agilight aus dem texanischen Austin hat ein Verfahren entwickelt, Leuchtdioden (LEDs) in Dünnfilme zu integrieren, die sich wiederum in winzige Objekte und Geräte einbauen lassen. Die fortschreitende Schrumpfung der Chips und Verbesserungen an der Gehäusetechnik sollen es Kreditkartenherstellern ermöglichen, komplexe Schaltungen in die dünnen Plastikkarten und andere Objekte einzusetzen.

Agilights LED-Streifen könnten beispielsweise in Spiegel oder Glasscheiben platziert werden und dort Nachrichten oder Aktienticker anzeigen, erklärte CEO Bryan Vincent auf dem Clean Energy Venture Summit in Austin. Die so genannte Nanoflex-Gehäusetechnik der Firma lasse sich auch für andere Chip-Arten nutzen.

Im Herstellungsprozess versieht ein Laser einen Kupferstreifen mit kleinen Löchern. In ihnen werden LEDs platziert und per Micro-Schweißtechnik befestigt. Das Kupferband wird mit Polymer versiegelt und agiert dadurch als Gehäuse und Leitung. Die in Nanoflex eingebetten LED messen zirka 80 Mikrometer.

Ein Streifen des Nanoflex-Gehäuses, einschließlich der Leuchten, hat etwa die Dicke und Biegsamkeit von Papier. Abgeschaltet sieht es wie ein von der Schreibmaschine bekanntes Korrekturband aus. „Wir hoffen, die Technik bis Ende des Jahres in Kreditkarten integriert zu haben,“ sagte Vincent.

Das LED-Display könnte auf einer Kredikarte einen dynamischen Sicherheits-Code anzeigen. Für Betrüger würde es dann nicht mehr ausreichen, die Kreditkarteninformationen zu stehlen. Stattdessen bräuchten sie die Karte selbst, um eine Transaktion abzuschließen.

Agilight versucht darüber hinaus, LED-Gehäuse auch in Handys unterzubringen. Da die Chemikalien in den bisher verwendeten Kaltkathodenröhren als umweltschädlich gelten, haben die EU-Behörden eine Auslauffrist für ihre Nutzung festgesetzt, die Handy-Hersteller zu Alternativen zwingt.

Die globale Erwärmung, steigende Energiepreise und fallende Herstellungskosten haben der LED-Beleuchtung in den letzten Jahren neue Märkte eröffnet. LEDs brauchen weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und machen in Sachen Lumen-Zahl pro Watt inzwischen auch Fluorescent-Leuchten ihren Rang streitig.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

14 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

15 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

20 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

23 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

23 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

2 Tagen ago