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Google lässt Appliances für Unternehmen patentieren

Der Buchautor und Google-Analyst Stephen Arnold hat mehrere neue Patentanträge des Suchmaschinenbetreibers analysiert und kommt zu dem Schluß, dass Google Appliances für E-Mail und andere Unternehmensanwendungen konstruiert. Er zitiert aus zwei Patenten – „Determination of a Desired Repository“ und „Programmable Search Engine“ -, die es nach seiner Ansicht ermöglichen, eine Google-Appliance beim Anwender mit Googles eigenen Rechenzentren zu verbinden, fast wie ein Knoten im Netzwerk. Diese Verbindung erlaube es dem Anwender, die Applikationen und Rechenleistung der Google-Server zu nutzen, schreibt Arnold in einer Pressemitteilung.

„Noch interessanter ist, dass eine Google-Appliance Daten an die Google-Server schicken kann, um sie in neue Informationsprodukte einzubinden, für die dann wiederum Gebühren erhoben werden können,“ heißt es weiter. Ein Handelsunternehmen könnte zum Beispiel seinen gesamten Produktkatalog durch sein Appliance direkt zu Google schieben. Auf dem gleichen Weg könnte eine Firma Video- oder andere Inhalte direkt von Google erhalten. Außerdem wäre es möglich, dass mehrere Appliance-Anwender Daten miteinander austauschen. „Das derzeitige Angebot ist die Suche. Künftig wird es E-Mail sein, außerdem Unternehmensanwendungen und viele andere innovative Partnerschaften, mit denen die Appliance-Kunden ihre Informationen besser ausnutzen können,“ schreibt Arnold.

So wie die Google Search Appliance eine Art Outsourcing der firmeninternen Suchfunktion darstellt, könne Google den Appliance-Rechner als Helfer der IT-Abteilung positionieren, der Suche, Textverarbeitung und andere Anwendungen übernimmt, die das Unternehmen nicht selbst abwickeln will. Je mehr Applikationen eine Firma von Google per Datennetz erledigen und verwalten lässt, desto mehr Geld und Ressourcen könne sie sparen.

Das steht im Einklang mit Googles eigener Zukunftsvision vom webbasierten Anwendungs-Provider. Auf der Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag hatte Vorstandschef Eric Schmidt erklärt, das Unternehmen sei dabei, über Suche und Werbung hinaus zu expandieren. „Wir werden den Begriff „Search, Ads and Apps“ als Definition unseres Firmenzwecks verwenden,“ sagte er vor der Presse direkt vor Sitzungsbeginn. „Wir haben große Möglichkeiten vor uns, indem wir auf eine neue Plattformarchitektur wechseln, die auf den Daten im Netz basiert.“

Ein Google-Sprecher gab als Erwiderung auf Arnolds Theorie die folgende Erklärung ab: „Der Informationsschutz geht bei Google über alles. Dies gilt für das Google Search Appliance und Google Mini. Insbesondere haben wir keine Funktionen hinzugefügt, die fälschlicherweise als Kommunikation mit Google.com interpretiert werden könnten, beispielsweise Auto-Update-Funktionen oder Diagnoseberichte. Die Google Search Appliance und Google Mini sind nicht und waren auch nie mit Google.com verbunden. Wir haben keine Pläne, diese Rechner mit Googles Rechenzentren zu verbinden, und keine Kommunikationstechniken in diesen Rechnern dienen diesem Zweck.“

ZDNet.de Redaktion

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