Z-Shell: ein unterschätzter Kommandozeileninterpreter

Die Z-Shell (zsh) ist in nahezu jeder Linux-Version enthalten und kann meist über apt-get, urpmi oder yum installiert werden. Eine der Funktionen der zsh ist die Vervollständigung von Tabs. Außerdem verarbeitet sie alle Vorgänge der Tab-Vervollständigung und ist extrem einfach zu implementieren. Zu der jeweiligen ~/.zshrc-Datei müssen nur zwei Zeilen hinzugefügt werden:


autoload -U compinit
compinit

Die compinit-Funktion lädt das System zur Tab-Vervollständigung. Dazu muss eine Shell-Funktion für jedes Utility definiert werden, bei dem die zsh die Tabs vervollständigen kann. Mit Autoload lässt sich die zsh optimieren, indem sie angewiesen wird, die Definition der Funktion erst dann zu lesen, wenn sie tatsächlich genutzt wird. Dies beschleunigt den Start der zsh und reduziert die Speicherbelastung.

Mithilfe des setopt-Befehls ist es möglich, über 150 verschiedene Optionen zu konfigurieren, welche die Arbeitsweise der zsh beeinflussen. Zum Beispiel:


setopt autocd

Mit der Eingabe des Verzeichnisnamens (ohne Verwendung von cd) in die obenstehende Zeile werden Verzeichnisse geändert. Zur Nutzung von leistungsfähigeren Globbing- oder Musterabgleichsfunktionen muss die folgende Zeile zu ~/.zshrc hinzugefügt werden:


setopt extended_glob

Die verschiedenen zsh-Optionen, die sich mit setopt festlegen lassen, sind in der Manpage zshoptions dokumentiert:


$ man zshoptions

Dabei ist zu beachten, dass die ~/.zshrc-Datei als Quelle sowohl für interaktive als auch für Login-Shells dient. Wenn man Optionen für eine nicht interaktive Ausführung der zsh festlegen will (das heißt über einen Cronjob), muss man diese zu ~/.zshenv hinzufügen.

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ZDNet.de Redaktion

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