SAPs US-Chef McDermott rät: Von Deutschland lernen!

ZDNet: Das ist nach dem BI-Accelerator die zweite Hardwareunterstützung für das SAP-System. Ist das ein Trend – wird die Software immer härter?

McDermott: Nein, auf keinen Fall. Beim BI-Accelerator ist eine dedizierte Hardware sehr sinnvoll, weil es eine sehr datenintensive und in sich abgeschlossene Aufgabenstellung ist. Bei der Duet-Appliance handelt es sich dagegen um einen vorkonfigurierten Proliant-Server, mit dem sich der Nutzen von Duet testen lässt, ohne dabei gleich die gesamte Systemlandschaft zu beeinflussen.

ZDNet: Zurück zum US-Marktgeschehen. In den knapp fünf Jahren, in denen Sie jetzt an der Spitze der USA stehen, konnten Sie die Softwareumsätze kontinuierlich im zweistelligen Bereich steigern. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

McDermott: Ganz einfach: Von Deutschland lernen! Als ich an Bord kam, habe ich sofort gesehen, dass das Verhältnis von SAP Deutschland mit seinen Kunden eine Benchmark war. Die SAP-Teams arbeiteten schon seit Jahren gemeinsam mit den Kunden, das Verhältnis war geprägt von gegenseitigem Vertrauen und Anerkennung. Mir war schlagartig klar, dass die Adaption eines solchen Verhältnis’ einen immensen Erfolg in den USA haben muss. Ich schulde meinen deutschen Kollegen für diese Vorbild-Funktion heute noch viel Dank und Anerkennung.

ZDNet: Ihr Vorstandschef, Henning Kagermann, hat hier auf der Sapphire nochmals die Bedeutung des Mittelstandes für SAP angesprochen. Doch SAP gilt allgemein als Lösung für die Großen. Wie ist die gegenwärtige Situation auf diesem Gebiet?

McDermott: Wir sind schon heute weltweit im Mittelstand sehr erfolgreich. Rund 30 Prozent unseres Auftragseingangs kommen schon jetzt von mittelständischen Unternehmen. Bei unseren bestehenden Produkten verfolgen wir eine Multi-Channel-Strategie, bei der wir intensiv mit Value-Added-Reseller und unabhängigen Softwarefirmen (ISVs) zusammenarbeiten. Auch Telemarketing, Telesales und das Internet spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle.

ZDNet: Auf der SAP-Webseite werden Softwarefirmen aufgefordert, sich als ISV-Partner für Ihre Netweaver-Plattform zu melden. Dazu bueten Sie ihnen viel Unterstützung an, und es gibt sogar einen Fonds von 125 Millionen Dollar, aus dem die ISVs eine Art Anschubfinanzierung erhalten können. Ist es für SAP denn so schwer, Software-Partner zu finden?

McDermott: Ganz im Gegenteil. Zum Jahresanfang hatten wir rund 2000 ISVs unter Vertrag, die Software für die SAP-Netweaver-Plattform entwickeln. Das sind etwa doppelt so viele wie vor einem Jahr und fast siebenmal so viel wie Ende 2004. Partner spielen in unserem gesamten Geschäft eine sehr wichtige Rolle. Das gilt beispielsweise auch für den Mittelstand.

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ZDNet.de Redaktion

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