Der insolvente Handy-Hersteller Benq Mobile sieht sich mit Forderungen in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Euro konfrontiert. Insgesamt haben bisher rund 4350 Gläubiger ihre Ansprüche angemeldet, wie der Insolvenzverwalter Martin Prager heute vor knapp 400 angereisten Gläubigern in München ausführte. Den bisherigen Forderungen steht nach aktuellem Kenntnisstand allerdings nur ein Vermögen von 300 Millionen Euro gegenüber, aus dem darüber hinaus noch Aufwendungen wie Kosten für die Transfergesellschaft, für die Auslaufproduktion und eventuelle Gerichtsprozesse beglichen werden müssen.
Die Höhe der ausschüttungsfähigen Insolvenzmasse ist laut Prager zudem noch abhängig vom Ausgang ausstehender Verhandlungen und Gerichtsprozesse. „Eine konkrete Prognose zur Höhe der Quote ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, abgerechnet wird am Schluss“, so Prager. Der Insolvenzverwalter geht aber davon aus, dass sich die Quote im zweistelligen Bereich bewegt. Üblich sind sonst Quoten zwischen drei und fünf Prozent. Offen sei etwa, inwiefern Ansprüche noch erfolgreich gegenüber der einstigen Konzernmutter Benq in Taiwan geltend gemacht werden könnten.
Der Insolvenzverwalter konnte allerdings auch einige Lichtblicke vermelden. So liegt das bisherige Verwertungsergebnis höher als Ende Dezember im Insolvenzgutachten geschätzt. 284.000 Mobiltelefone seien noch fertig gestellt und verkauft worden – zu einem höheren Preis als ursprünglich erwartet. Dabei war Benq Mobile auf osteuropäische Absatzmärkte ausgewichen. Seit Verfahrensbeginn im September 2006 konnten insgesamt 1,7 Millionen Handys zum Durchschnittspreis von 50 Euro verkauft und damit ein Umsatz von 85 Millionen Euro generiert werden. „Im Vergleich zur ursprünglichen Prognose des Managements von 393 Millionen Euro allein für das vierte Quartal 2006 ist das aber sehr wenig“, sagte Prager.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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