Open Source im Unternehmen: Kostenloser Ersatz für Office&Co

Eigentlich handelt es sich nur um eine kleine Randnotiz: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) lässt Sphinx-Clients zur sicheren E-Mail-Kommunikation als freie Software unter der GNU GPL entwickeln. Die Einrichtung greift dazu auf die beiden Open-Source-Varianten Kmail und Mutt zurück. Wie gesagt: nur eine Randnotiz. Sie zeigt jedoch, dass die Akzeptanz für freie Produkte steigt und steigt – zum Nachteil von Anbietern proprietärer Software.

Relativ bekannt ist mittlerweile beispielsweise die Groupware-Anwendung Openxchange. Sie stellt vielfältige Funktionen bereit, etwa E-Mail, Kalender, Adressbuch, Foren und Dateiablage sowie VoIP-Telephonie, Chat- und SMS. Und das auch noch mit einfachem Webbrowser für Microsoft-Anwendungen. Auch andere Open-Source-basierte Mailclients wie Thunderbird, Evolution und Kmail sind mittlerweile eine Alternative zu Outlook.

Die Funktionalität von Openxchange wird laufend erweitert. Es gibt mittlerweile Speicherplatz für eigene Dateien oder zum Veröffentlichen einer eigenen Homepage. Weitere Funktionalitäten wie eine Skriptenbörse zum Austausch und Download von Skripten sowie das Bilden von Arbeitsgruppen mit gemeinsamen Speicherplatz und eigenem Kalender sind geplant. Durch die kürzlich geschlossene Kooperation mit dem Datenbankspezialisten My SQL wird die Palette der Anwendungen noch breiter.

Versetzt man derartige Projekte in die Unternehmenswelt, so können sie durchaus mit kommerziellen Produkten mithalten, etwa hinsichtlich Betriebssystem-Funktionen wie User-Verwaltung, Authentifizierung, Anmeldung, mit den Groupware-Funktionen von Exchange oder Notes, als Dateiserver, anstelle des Outlook- beziehungsweise Notes-Client oder für Dokumentenaustausch und für Foren, die nicht unbedingt microsoftlastig sind. Prinzipiell ist der Ersatz der proprietären Standardsoftware in diesen Bereichen ohne Einschränkung möglich.

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ZDNet.de Redaktion

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