Categories: Workspace

China hält doch an DVD-Produktion fest

Das DVD-Format wird auch in Zukunft von chinesischen Herstellern unterstützt werden. Nachdem die knapp 20 Mitglieder der chinesischen EVD Industry Alliance Anfang Dezember angekündigt hatten, bis 2008 die Produktion von DVD-Playern und -Rekordern einzustellen (ZDNet berichtete), wurde diese Aussage nun zurückgenommen. Das als Ersatz gedachte Enhanced-Versatile-Disc-Format (EVD) solle die chinesische DVD-Produktion nicht vollständig ersetzen. Stattdessen plane man, die Herstellung von DVD-Laufwerken stetig zu verringern.

„Wir würden es nicht riskieren, aus der Produktion von DVD- oder HD-DVD-Playern auszusteigen, nur um einen einheimischen Standard zu unterstützen“, zitiert die EE-Times Chao Chen, Marketing Manager von EVD-Allianz-Mitglied Amoi Electronics. Die Produktion von EVD-Laufwerken solle nur allmählich gesteigert werden, versuchte man aufgebrachte DVD-Chiphersteller zu beruhigen. Diese sahen ihre Lieferungen an betroffene Hersteller und damit wesentliche Teile ihres Umsatzes bereits gefährdet.

„Geht es nach den bestellten Anlagen, erwarten unsere Kunden in China eher einen DVD-Boom“, erklärte Bernhard Krause, Sprecher des deutschen Herstellers für CD- und DVD-Produktionsanlagen Singulus Technologies bereits Anfang Dezember. Gegenüber den vergangenen Jahren habe man bei den DVD-Aufträgen aus China einen deutlichen Anstieg verzeichnet.

Laut Schätzungen von Haier Electronics, einem der stärksten Vertreter des EVD-Standards, soll das EVD-DVD-Verhältnis im Jahr 2008 bei 35 zu 65 Prozent liegen. Skyworth Digital, ebenfalls Produzent von EVD-Playern rechnet damit, dass bis 2008 rund die Hälfte seiner Produktion auf EVD-Geräte umgestellt sein werde.

Führende chinesische Hersteller versuchen bereits seit mehr als drei Jahren, den neuen Standard am Markt zu etablieren. Bisher war ihr Engagement jedoch wenig erfolgreich. Der in China entwickelte EVD-Standard ist einerseits als billige Alternative zu HD-DVD und Blu-ray gedacht. Andererseits will man damit die Zahlung von Lizenzgebühren an Halter von DVD-Patenten einsparen. Anfang Dezember präsentierten die Mitglieder der EVD-Allianz 50 EVD-Abspiel-Geräte, deren Durchschnittspreis bei rund 88 Dollar liegt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago