Start-Up bezahlt fürs Öffnen von Werbe-Mails

Einen ungewöhnlichen Weg, um der Spamflut beizukommen, geht derzeit das US-Start-Up Boxbe. Es bietet Anwendern einen E-Mail-Account an, mit dem sich nebenbei noch Geld verdienen lässt. So kann der Inhaber des Accounts einen kleinen Betrag festlegen, den er bekommt, wenn er ein E-Mail öffnet. Statt mit Hunderten von unerwünschten Spams konfrontiert zu sein, werden E-Mail-Nutzer für das Betrachten von ausgewählten Werbe-E-Mails belohnt. Boxbe schlägt dafür einen Preis zwischen 15 und 25 Cent pro E-Mail vor. Der Dienst wurde vor knapp einem Monat gestartet und wird derzeit ausschließlich in den USA angeboten.

„Unternehmen haben überhaupt kein Problem damit, Geld auszugeben, um Leute mit Werbebotschaften zu erreichen“, meint Boxbe-Präsident und Mitbegründer Thede Loder. „Es ist doch ein freundlicher Einstieg in eine Geschäftsbeziehung, wenn der Werbende sich mit einer finanziellen Vergütung auf dem Bankkonto vorstellt“, so Loder angesichts Branchenschätzungen, dass Unternehmen jährlich bis zu 500 Dollar pro Kopf an Direktmarketing ausgeben. Als positiver Nebeneffekt sollen ungebetene Spam-Nachrichten der Vergangenheit angehören, da echte Spamversender nicht gewillt sind, für ihre Zustellung zu bezahlen. Versenden einzelne Unternehmen zu viele Werbemails, kann der Anwender zudem gegensteuern, indem er die Zustellungsgebühr einfach erhöht.

Boxbe zufolge soll der Account aber auch für die alltägliche E-Mail-Kommunikation uneingeschränkt nutzbar sein. So können per White-List-Verfahren Adressen von Freunden und Bekannten eingetragen werden, die ohne Zustellungseinschränkungen ihre Mails an die Boxbe-Adresse senden können. Als weitere Möglichkeit bietet Boxbe auch an, dass E-Mails unbekannter Absender erst durchgestellt werden, nachdem diese eine Bot-sichere Buchstaben-/Ziffernkombination eingegeben haben. Um möglichst viele zahlungsfreundliche Unternehmen auf den Plan zu rufen, empfiehlt Boxbe zusätzliche Informationen zur eigenen Person, etwa Alter, Interessen und Hobbys, öffentlich zugänglich zu machen. Das Geschäftsmodell sieht vor, dass Boxbe 25 Prozent der erzielten Einkünfte einbehält.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Firefox 126 erschwert Tracking und stopft Sicherheitslöcher

Mozilla verteilt insgesamt 16 Patches für Firefox 125 und älter. Zudem entfernt der Browser nun…

11 Minuten ago

Supercomputer-Ranking: Vier europäische Systeme in den Top Ten

Einziger Neueinsteiger ist das Alps-System in der Schweiz. Die weiteren Top-Ten-Systeme aus Europa stehen in…

14 Stunden ago

Angriffe mit Banking-Malware auf Android-Nutzer nehmen weltweit zu

Im vergangenen Jahr steigt ihre Zahl um 32 Prozent. Die Zahl der betroffenen PC-Nutzer sinkt…

16 Stunden ago

Künstliche Intelligenz fasst Telefonate zusammen

Die App satellite wird künftig Telefongespräche in Echtzeit datenschutzkonform mit Hilfe von KI zusammenfassen.

19 Stunden ago

MDM-Spezialist Semarchy stellt Data-Intelligence-Lösung vor

Als Erweiterung von Master-Data-Management ermöglicht es die Lösung, den Werdegang von Daten verstehen und sie…

21 Stunden ago

Apple stopft 15 Sicherheitslöcher in iOS und iPadOS

Sie erlauben unter anderem das Einschleusen von Schadcode. In älteren iPhones und iPads mit OS-Version…

22 Stunden ago