Smartphones locken Hacker an

Die Verbreitung von Smartphones lockt zunehmend Kriminelle, Hacker und Virenschreiber an, die sich die mangelnde Absicherung der mobilen Geräte zu Nutze machen, warnen Marktforscher. So unangenehm dies für den User sei, umso besser entwickelten sich die Situation für Anbieter von Securitylösungen für die mobilen Endgeräte. In einer aktuellen Studie prophezeit Juniper Research, dass derartige Applikationen in fünf Jahren auf etwa 250 Millionen Geräten weltweit laufen werden. „Im selben Zeitraum wird damit der Umsatz in diesem Geschäftsfeld auf fünf Milliarden Dollar explodieren“, so Studienautor Alan Goode.

Richard Clarke, ehemaliger Internet-Sicherheitsberater von US-Präsident George W. Bush, warnt vor der ungesicherten Aufbewahrung von kritischen Daten auf Mobiltelefonen. Dadurch, dass Handys sehr leicht verloren gehen oder gestohlen werden, sei nicht einmal ein Virus notwendig, um an die Informationen zu kommen, so Clarke. Laut Studie steige die Handy-Diebstahlsrate zudem jährlich um vier Prozent an.

Auch die Gefahr von Schadsoftware sollte von den Usern ernster genommen werden. Aktuell bewege sich das Bewusstsein der Nutzer noch an der Nulllinie. Zwar gab es bis jetzt noch keine Viren-Plage ähnlich den Attacken am PC-Sektor, dennoch existieren die Handy-Schädlinge bereits jetzt. Neben der Verbreitung über Bluetooth, die vor allem Anwender in großen Menschenansammlungen und an öffentlichen Orten wie U-Bahnen, im Kino oder auf dem Flughafen betrifft, warnte Magnus Kalkuhl, Virenexperte der russischen Kaspersky Labs, auch vor der Verbreitung von schadhaften Programmen über den MMS-Versand.

Der mobile Sicherheitsmarkt werde „in erster Linie vom datenhungrigen Mobilnutzern getrieben, die Vorteile von Daten-Services wie E-Mail nutzen – beispielsweise mit einem Blackberry“, meint Goode. Zwar werde es etwas dauern, bis der Markt in Fahrt komme, es sei jedoch ein Domino-Effekt zu erwarten, sobald die Netzbetreiber mit entsprechenden Angeboten versuchen, die Konkurrenz auszustechen. Der größte Anteil am Markt wird dabei der Sicherung von mobilem Content zufallen. Bei 40 Prozent der Lösungen werde es sich um Antiviren-, Antispam- und Antispyware-Software sowie Contentfilter handeln. Die Umsätze im Bereich mobiler Datensicherung und -verschlüsselung würden 2011 jene am PC-Sektor übertreffen.

ZDNet.de Redaktion

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