Categories: Workspace

Fahrerassistenz: Computer bremst Temposünder ein

Der Automobilzulieferer Siemens VDO hat ein Fahrerassistenzsystem entwickelt, das Verkehrszeichen automatisch erkennt und den Fahrer vor unabsichtlichem Schnellfahren bewahren soll. Die Lösung arbeitet mit einer Kamera, die die Umgebung nach vorne auf Verkehrszeichen absucht und die Informationen im Bordcomputer verarbeitet. Wird eine Geschwindigkeitsbeschränkung erkannt, so wird dies dem Fahrer am Armaturenbrett oder via Head-up-Display mitgeteilt. „Unsere Lösung soll den Autofahrer im Verkehr entlasten“, meint Siemens VDO-Sprecher Enno Pflug. Ein Erkennen von weiteren Schildern wie Stop oder Vorrang geben sei zwar technisch umsetzbar, jedoch liege der aktuelle Fokus auf der Geschwindigkeitskontrolle.

Für die Erfassung von Verkehrszeichen scannt eine in der Nähe des Rückspiegels angebrachte CMOS-Kamera ständig die Straße ab. Das System vergleicht die Bilder mit abgespeicherten Mustern von Geschwindigkeitshinweisen. „In Verbindung mit einem Tempomat, kann das System den Wagen automatisch auf die erlaubte Geschwindigkeit herunterbremsen“, so Pflug. Hinzugezogen werden zudem Informationen aus dem Navigationssystem, die Aufschluss darüber geben, ob sich das Auto auf einer Autobahn oder innerhalb einer Ortschaft befindet. Da im Navigationssystem auch Hinweise auf besondere Verkehrsschilder gespeichert sind, wie etwa eine Geschwindigkeitsbeschränkung nur zu bestimmten Tageszeiten, kann das System hier entsprechend reagieren.

Die Verkehrszeichenerkennung ist Teil von pro.pilot, einem Netzwerk von Fahrerassistenzsystemen, und soll in etwa zwei Jahren in Serie gehen. Die Experten haben das System mit weiteren Hilfen wie einer Spurerkennung, einem Nachsichtsystem oder einem Einparkassistenten in eine Oberklasselimousine verbaut. Zahlreiche Autohersteller haben dieses Testfahrzeug bereits Probe gefahren und großes Interesse an dem System gezeigt, so Siemens in einer Aussendung. Das Nachrüsten älterer Autos rechne sich laut Hersteller jedoch nicht, denn der Aufwand an komplexer Vernetzung mit zahlreichen Komponenten sei zu groß.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

20 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

20 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

20 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

1 Tag ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago