Categories: KomponentenWorkspace

Silizium-Laser verknüpft Prozessorkerne in Hochgeschwindigkeit

Forscher von Intel und der University of California, Santa Barbara (UCSB), haben den ersten siliziumbasierten Hybridlaser der Welt entwickelt. Durch den Einsatz optischer Lichtwellenleiter-Technologie innerhalb der Rechner-Architektur werden extrem schnelle Datenübertragungen möglich. Zukünftig wird beispielsweise die Kommunikation mehrerer Prozessorkerne vom Einsatz derartiger technologischer Lösungen abhängig sein. Die jüngste Entwicklung werteten die Intel-Verantwortlichen als Durchbruch in der Silizium-Photonik, die ein neues Zeitalter für besonders leistungsfähige Anwendungen einläute.

„Mit dem hybriden Silizium-Laser sind kostengünstige optische Datenleitungen im Terabit-Bereich erstmals auch im Innern zukünftiger Computer möglich“, erklärt Intel-Deutschland-Pressesprecher Hans-Jürgen Werner. Gelungen ist dies durch die Verknüpfung einer lichterzeugenden Indium-Phosphid-Schicht mit einem Silizium-Hohlleiter, der zur Aufnahme und Kontrolle des gebündelten Laserlichtstrahls eingesetzt wird. Als Schlüssel zum Erfolg diente dabei die Entwicklung einer durchsichtigen Oxidschicht, die als eine Art Glas-Klebstoff („glass-glue“) die beiden Materialien in einem Chip verschmelzen lässt.

Der Einsatz von Silizium-Produktionstechniken gilt als wesentlicher Schritt, um die günstige Massenherstellung von Photonik-Komponenten für Computer- und Rechenzentren-Architekturen zu gewährleisten. Das Ziel, Photonik und Silizium auf Basis von Standardprozessen der Silizium-Herstellung zu kombinieren, verfolgt Intel mit unterschiedlichen Kooperationspartnern bereits seit Jahren. So präsentierten Intel-Forscher im Jahr 2004 einen Silizium-basierten optischen Modulator mit einer Bandbreite von mehr als einem GHz. 2005 wiederum gelang es den Forschern nachzuweisen, dass Silizium in der Lage ist, Licht nicht nur zu leiten, aufzuspüren und zu modulieren sondern auch zu verstärken. Diese Erkenntnis machten sich die Wissenschaftler beim neuen Laserhybrid zunutze.

Intel ist überzeugt, dass ein einzelner Silizium-Chip mit dutzenden oder gar hunderten hybriden Laserbauteilen ausgestattet werden kann. Damit sollen Datenraten von insgesamt einem Terabit pro Sekunde pro integriertem Silizium-Chip möglich werden. Neben der Anwendung innerhalb eines Rechners könnte die Technologie auch für die Kommunikation von Prozessorplatten oder Großrechnern zum Einsatz kommen. Als Zeitplan zur praktischen Umsetzung der Technologie nannte Intel zwischen fünf bis zehn Jahre.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Recall: Microsoft stellt KI-gestützte Timeline für Windows vor

Recall hilft beim Auffinden von beliebigen Dateien und Inhalten. Die neue Funktion führt Microsoft zusammen…

4 Stunden ago

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

11 Stunden ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

14 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago