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Infineon baut auf Power-Chips

Der deutsche Chipspezialist Infineon setzt verstärkt auf Power-Chips. Heute hat das Unternehmen offiziell seine erste Frontend-Fertigung in Asien eröffnet. Das neue Werk in Malaysia soll vor allem die so genannten Leistungshalbleiter produzieren. Diese Chips sorgen für eine effiziente Energieumwandlung etwa in Antriebssteuerungen von Elektromotoren oder in Schaltnetzteilen in PCs. Von dem neuen Werk erwartet sich Infineon einen kräftigen Schub für das Geschäft mit den Power-Chips. „Das Werk in Malaysia schafft die Basis für eine Verdopplung des Umsatzes mit Leistungshalbleitern“, so Infineon-Sprecher Reiner Schönrock.

Derzeit erwirtschaftet Infineon in diesem Bereich rund eine Milliarde Dollar Umsatz. Das neue Werk in Malaysia soll nach Erreichen der vollen Produktionsauslastung, die für 2009 oder 2010 angepeilt wird, für einen zusätzlichen Umsatz von bis zu 1,2 Milliarden Dollar sorgen. Im Bereich Power-Chips für die Industrie und die Automobilbranche sieht sich Infineon gut aufgestellt. Laut einer Studie des britischen Marktforschungsunternehmens IMS Research hat sich Infineon in diesem Segment im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge die Marktführerschaft gesichert. Der Münchener Chipriese kam auf einen Marktanteil von 9,3 Prozent. Insgesamt ist der Weltmarkt für Power-Chips 11,35 Milliarden Dollar schwer.

Rund eine Milliarden Dollar investiert Infineon nach eigenen Angaben in das Werk im malaysischen Kulim. Bei voller Auslastung sollen dort rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die maximale Produktionskapazität beträgt 100.000 Wafer-Starts pro Monat. Produziert wird auf 200-Millimeter-Wafern. Bereits im August ist die Produktion in dem Werk angelaufen, das die europäischen Produktionsstätten ergänzen soll. „Die Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Villach und Regensburg sind derzeit voll ausgelastet“, erklärt Schönrock. Ein Ausbau der Kapazitäten sei dort nicht möglich, so dass das neue Werk in Malaysia auf dem Power-Chip-Markt für weiteres Zusatzgeschäft sorgen soll.

In den kommenden Jahren will Infineon seinen Wachstumskurs in diesem Bereich beibehalten und weiter stärker als der Markt wachsen. „Die Nachfrage nach effizienteren Stromversorgungen mit elektronisch geregelten Antrieben für die Industrie, für Autos, Computing-Anwendungen und Hausgeräte steigt weltweit“, sagt Infineon-Chef Wolfgang Ziebart. „Das neue Werk ist ein wichtiger Meilenstein beim weiteren Ausbau unseres erfolgreichen Geschäfts mit Leistungshalbleitern für diese Anwendungen.“

ZDNet.de Redaktion

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