Großes Interesse am 100-Dollar-Laptop

Die Initiative „One Laptop per Child“ (OLPC) kann sich über breite Unterstützung freuen: Wie kürzlich bekannt gegeben wurde, haben die Staaten Argentinien, Brasilien, Nigeria und Thailand je eine Million Stück des 100-Dollar-Laptops bestellt. Khaled Hassounah, OLPC-Verantwortlicher für die genannten Länder, bestätigte dies gegenüber US-Medien, fügte jedoch hinzu, dass die Verhandlungen noch nicht zur komplett abgeschlossen seien.

Hinter dem Projekt steckt der ehemalige Direktor des MIT Media Lab, Nicolas Negroponte. Die gemeinnützige Organisation entwickelte ein besonders günstiges Notebook, das als 100-Dollar-Laptop bekannt wurde. Anfänglich wird sich das Spezialnotebook jedoch mit rund 135 Dollar zu Buche schlagen. Bis 2010 sollen die Herstellungskosten dann unter 50 Dollar gedrückt werden. Die Geräte sollen den Kindern gratis zur Verfügung stehen: Die Kosten übernehmen die Regierungen der Vertragsländer.

Herzstück des Billig-Notebooks ist ein AMD-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 400 MHz. An Speicherbausteinen finden sich 128 MByte RAM und 512 Kilobyte SPI-Interface-Flash-ROM mit Linux-BIOS. Eine konventionelle Festplatte sucht man in Negropontes Entwicklung vergeblich, da bewegliche Teile einen Schwachpunkt darstellen würden. Stattdessen wird als Massenspeicher ein SLC-NAND-Flash-Speicher mit einer Kapazität von 512 Megabyte seinen Dienst versehen. Als Betriebssystem kommt Red Hat Linux zum Einsatz. Zudem sollen die Geräte per Funk in einem drahtlosen Mesh-Netz untereinander kommunizieren.

Auffälligster Unterschied zu herkömmlichen Laptops ist das Dual-Mode-Display. Es kann sowohl im DVD-Farb-Modus betrieben werden, als auch in schwarz-weiß mit einer dreimal so hohen Auflösung. Es soll im Sonnenlicht besonders gut lesbar sein. Das Projekt wird unter anderem von den Unternehmen AMD, Ebay, Google, Nortel und Red Hat unterstützt. Die ersten fertigen Geräte sollen voraussichtlich 2007 ausgeliefert werden.

ZDNet.de Redaktion

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