Skype-Erfinder arbeiten an TV-Show-Portal

Die Filesharing-Pioniere Niklas Zennstrom und Janus Friis arbeiten nach einem Bericht der „Business Week“ an einem neuem Internetprojekt, das den Vertrieb von Videos und TV-Shows über das Web ermöglichen soll.

Unter dem Codenamen „The Venice Project“ sollen Software-Entwickler in Teams in verschiedenen Städten, darunter Venedig, New York und London, mitwirken. Die Teams befänden sich derzeit in Gesprächen mit Sendern. Ob es schon Vereinbarungen gibt, sei unklar. Tim von Törne, Country Manager von Skype Deutschland, konnte die Existenz des Venice Project weder bestätigen noch dementieren.

Im Gegensatz zur Musik- und Filmtauschbörse Kazaa sollen diesmal keine rechtlichen Streitigkeiten provoziert werden. Trotz des riesigen Erfolgs der Tauschbörsenplattform haben die Klagen der Film- und Musikindustrie die wirtschaftlichen Aussichten von Kazaa zerstört.

Zennstrom und Friis wollen bei diesem Projekt von Anfang an mit der TV-Industrie zusammenarbeiten. Sie ist dem Internet und seinen Vertriebsmöglichkeiten gegenüber aufgeschlossener als die Musik- und Filmwirtschaft, die sich lange gegen die digitale Vermarktung gewehrt hat. Ganz neu ist die Idee der Verbreitung von Videos über das World Wide Web jedoch nicht. Auf Bittorrent, Youtube, Veoh und Video Egg werden schon lange Videoclips getauscht. Einzelheiten zu dem Projekt der zwei Skandinavier sind noch nicht bekannt. Frühestens für diesen Herbst wird eine offizielle Ankündigung erwartet.

Die TV-Branche ist bislang noch zurückhaltend mit ihrer Präsenz im Internet. Zennstrom und Friis ahnen wohl, dass die Zeit bald reif sein wird für die Fernsehindustrie, sich auch diesen Vertriebsweg zu eröffnen. Die Entwickler veröffentlichten 2001 die Kazaa-Software, mit der Nutzer aus aller Welt Dateien tauschen können. Wegen der zweifelhaften Legalität des Systems verkauften sie die Software kurz darauf an Sharman Networks. Auch der Internettelefonieanbieter Skype, den es seit 2003 auf dem Markt gibt, basiert wie Kazaa auf dem Peer-to-Peer-Prinzip. Skype wurde im September 2005 vom Online-Auktionshaus Ebay gekauft.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

2 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

2 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

3 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

4 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

4 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

4 Tagen ago