Itanium nun mit zwei Herzen

Intel hat heute im kalifornischen Santa Clara gleich fünf Dual-Core-Itanium-2-Prozessoren der Serie 9000 vorgestellt, die bislang unter dem Codenamen „Montecito“ bekannt waren. Die neuen Prozessoren richten sich genauso wie ihre einherzigen Vorgänger an den High-End-Bereich. Sie wurden für leistungsintensive IT-Aufgaben wie Business Analytics, große Data-Warehouses und das High-Performance Computing entworfen.

Die CPUs sollten ursprünglich im Herbst 2005 auf den Markt kommen. Nach wiederholten Verschiebungen wurde in der Branche schon darüber spekuliert, ob sich Intel von der gesamten Itanuim-Produktlinie trennen wird. Insgesamt stand der Itanium seit seinen ersten Gehversuchen unter einem eher unglücklichen Stern. Seit 1994 saßen HP und Intel gemeinsam an der Entwicklung ihres 64 Bit-Chips Merced, späterer Name Itanium. Nach jahrelangen Wehen kam die CPU erst Mitte 2001 mit enttäuschender Performance auf den Markt. Konkurrent Sun spricht in diesem Zusammenhang immer wieder von der größten Fehlentwicklung in der Geschichte der IT-Industrie. „Tatsächlich kamen die neun Monate Verspätung zustande, da das Design weiter optimiert und angepasst wurde“, erläutert dagegen der deutsche Intel-Sprecher Martin Strobel.

Im Vergleich zu früheren Single-Core-Versionen sollen die neuen Itaniums die Leistungsfähigkeit verdoppeln und gleichzeitig den Energieverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Das Flagschiff der Serie ist das Modell 9050: Es verfügt über zwei vollständige Prozessorkerne, einen dreimal so großen Cache wie Intels frühere Generationen – und dank Intels Hyper-Threading Technologie kann er vier Ausführungsstränge (Threads) pro Prozessor abarbeiten.

Mit mehr als 1,7 Milliarden Transistoren ist das Design des neuen Itanium 2 komplexer als das aller anderen Intel-Prozessoren bislang. Die Designer nehmen gar „mainframe-ähnliche Funktionalitäten“ für die neuen Prozessoren in Anspruch. Dazu zähle etwa eine höhere Cache-Verlässlichkeit. Der Prozessor verfügt zudem über eine Virtualisierungstechnik für direkte I/O-Zuweisung (VT). Sie ermögliche so eine bessere Unterstützung von Virtual Machine Monitors (VMMs).

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ZDNet.de Redaktion

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