Intel meldet sich zurück

Intel hat gestern mit mehrmonatiger Verspätung den doppelherzigen Itanium 2 vorgestellt. Damit setzte das Unternehmen seine Aufholjagt auf AMD fort, die mit der Präsentation des Xeon 500 vor einigen Tagen begonnen hat. Der zuvor unter dem Namen Woodcrest bekannte Xeon-Chip basiert auf einer neuen Mikroarchitektur, mit der das Unternehmen der schwächelnden Server-Abteilung wieder auf die Beine helfen will. „Wir sind wieder da. Wir befinden uns jetzt wieder in unserer gewohnten Position“, erklärte Tom Kilroy, General Manager der Digital Enterprise Group von Intel.

Die Server-Abteilung von Intel hat dergleichen seit Jahren nicht von sich behaupten können. Der Opteron-Prozessor hat es dem Rivalen Advanced Micro Devices dank besserer Performance und geringeren Energieverbrauchs ermöglicht, aus dem Hinterland des Servermarktes auf einen Marktanteil von mehr als 20 Prozent zu bringen.

Doch nun stehen die Server-Partner wieder Schlange, um Intels Produkteinführung zu unterstützen. Dazu gehören die wichtigsten Kunden wie Hewlett-Packard, IBM und Dell. Intel strebt mit dem Übergang zu Woodcrest die schnellste Einführung eines neuen Produkts in der Geschichte des Unternehmens an, sagte Kilroy. Er unterstrich so noch einmal, wie dringend Intel ein konkurrenzfähiges Produkt benötigt.

Bei Intel glaubt man nun, in Sachen Leistung die Wende geschafft zu haben und zitiert 25 Benchmarks, bei denen man besser als AMD abgeschnitten hat. Die Merkmale der neuen „Core“-Mikroarchitektur von Intel – etwa ein größerer und weiterentwickelter Cache-Speicher und eine schnellere Speicheranbindung – sind laut Kilroy für die Leistungssteigerung gegenüber Intels älteren Dual-Core-Prozessoren für Server verantwortlich.

Jedoch konzentrieren sich Intel und AMD bei ihrem Kampf um den Titel des energieeffizientesten Herstellers auf die etwas schwammige Prozessorleistung-pro-Watt-Analogie. Sie befinden sich in einem Krieg der Powerpoint-Präsentationen, in dem beide Unternehmen den Anspruch auf eine bessere Energieausbeute geltend machen. Da aber nun Systeme mit Xeon-5100-Prozessoren zum Verkauf stehen und die Kunden diese in ihren eigenen Arbeitsumgebungen testen können, sollte sich bald ein klareres Bild abzeichnen. „Man sollte ein Augenmerk auf die Energieeffizienz haben, jedoch sollte diese nicht zu Lasten der Leistung gehen“, sagte Kilroy.

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ZDNet.de Redaktion

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