Mobile Multimedia-Dienste kämpfen mit Hürden

Bisher haben die mobilen Multimedia-Dienste die hochgesteckten Erwartungen der Mobilfunker nicht erfüllen können. Wie aus der aktuellen Studie „European Mobile Multimedia Survey 2006“ des Marktforschungsunternehmens Yankee Group hervorgeht, ist die Nachfrage nach mobilen TV- und Musikdiensten äußerst gering. Verschiedene Hindernisse im Hinblick auf Preis, Technik und Marketing stehen der Etablierung von mobiler Unterhaltung als Massengeschäft noch im Wege. Letztendlich werden die Mobilfunker zwar ihr Ziel erreichen, möglicherweise jedoch mit anderen Diensten als bisher gedacht, prognostizieren die Marktforscher.

Wie die Umfrage ergab, sind etwa nur elf Prozent der Befragten sehr an mobilem Fernsehen interessiert. Nachdem sie mit dem mutmaßlichen Preis des Dienstes – 15 Euro pro Monat – konfrontiert wurden, verloren wohlgemerkt 85 Prozent der Befragten ihr Interesse. Auch beim Herunterladen von kompletten Musiknummern erweist sich der Preis als eine schwerwiegende Hürde. Nur fünf Prozent der Befragten erklärten sich dazu bereit, für diesen Dienst eine Prämie von 20 Prozent oder mehr zu bezahlen, während der tatsächliche Preis einer Prämie von 100 Prozent gleichkommt. Darüber hinaus deuteten fast 40 Prozent der Befragten an, dass Unwissenheit über den Preis sie davon zurückhält, mehr Klingeltöne herunterzuladen.

Die Mobilfunker haben zwar viele der technischen Barrieren, die mit ihren Diensten verbunden waren, beseitigen können. So scheinen alle Probleme rund um Picture Messaging, das vorher ein unzuverlässiges und benutzerunfreundliches Image hatte, gelöst zu sein. Noch verhindern aber der Preis und das fehlende Bedürfnis der Konsumenten, ein Foto mitzuschicken, die Verbreitung dieses Dienstes.

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Mobilfunker einige subszantielle Barrieren beseitigen müssen um Multimediadienste zu einem Erfolg werden zu lassen“, so Matt Hatton, Senior Analyst bei Yankee Group Wireless/Mobile Europe. „Um höhere Einnahmen zu generieren, haben die Mobilfunker ihre Hoffnung auf fortgeschrittene Applikationen wie etwa Fernsehen und Musik gesetzt. Um ihr Ziel erreichen zu können, müssen sie jedoch zu allererst viele technische, preis- und marketingbezogene Probleme lösen“, meint Hatton.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

13 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

15 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

1 Tag ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

3 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

4 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

4 Tagen ago