Die Deutsche Bank und die Bank of America sind bereit, den norwegischen Investor Alexander Vik bei seinem Vorhaben, den französischen Musik- und Telekomkonzern Vivendi zu zerschlagen, zu unterstützen. Dies gehe aus einem Brief der Sebastian Holding, der Vik vorsteht, hervor, berichtet der Figaro. Die Angelegenheit werde zwar nicht als ernst eingestuft, nichtsdestotrotz sorge sie für Aufsehen bei Banken und Finanzmarktaufsichtsbehörden, heißt es in der französischen Tageszeitung weiter. Zuvor wurden Vodafone und Lagardere von Vik angesprochen, ihn dabei zu unterstützen, den Konzern mit einem Marktwert von 35 Milliarden Euro aufzukaufen.
Gemeinsam mit der Bank of America will die Deutsche Bank Vik 19 Milliarden Euro für den Aufkauf zur Verfügung zu stellen. Die Sebastian Holding, die unter fünf Prozent an Vivendi hält, hat dem Konzern mit 39 Milliarden Euro ein Angebot über dem aktuellen Marktwert unterbreitet. Vivendi hat die Offerte vergangenen Mittwoch jedoch zurückgewiesen. Unklar bleibe dabei, ob Vik, der von der britischen Times als eher unauffälliger Unternehmer bezeichnet wird, eine reale Bedrohung darstellt und woher er 40 Milliarden Euro nehmen will.
Viks Plan sah vor, Vivendi von der Börse zurückzuziehen und anschließend ein neues Unternehmen zu gründen, das von Sebastian Holdings dirigiert und über Verschuldung finanziert wird. Durch die Veräußerung von Teilen der Vivendi-Gruppe soll ein Teil der Schulden zurückbezahlt werden. Die britische Vodafone, die schon länger auf den französischen Mobilfunkmarkt schielt, könnte demnach die Kontrolle über Vivendis SFR erhalten, dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter Frankreichs und der Verlagskonzern Lagardere könnte den Sender Canal Plus, an dem er bereits 20 Prozent hält, übernehmen. Die restlichen Teile, darunter der weltgrößte Plattenkonzern Universal Music und Vivendi Universal Games sollen bei Sebastian verbleiben, berichtet die Times weiter.
Dennoch scheint dem Figaro zu Folge eine Zerschlagung eher unwahrscheinlich. Zum einen wehrt sich die Vorstandsetage geschlossen gegen solch einen Angriff, zum anderen profitiert Vivendi von Steuerbezügen in der Höhe von 3,8 Milliarden Euro bis 2010 – jedoch unter der Bedingung, dass SFR und Canal Plus innerhalb der Vivendi-Gruppe verbleiben, wird Vivendi-Chef Jean-Bernard Levy zitiert. Auch ein Börsenrückzug, den die Führungsetage von Vivendi bereits angestrebt hat, würde sich aufgrund der Konzernstruktur und der Entstehungsgeschichte schwierig gestalten.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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