Novell-President Ron Hovsepian geht davon aus, dass Linux auf dem Desktop in 12 bis 18 Monaten den Durchbruch schaffen wird. Solche Prognosen wurden in der Vergangenheit schon öfter gemacht, an der Dominanz von Windows hat sich bislang aber nichts geändert. Auch Analysten sind skeptisch.
Der Novell-Manager ist davon überzeugt, dass die Software – er wies auf das hauseigene Suse Linux hin – inzwischen reif genug sei, um in drei Bereichen Fuß zu fassen. Das Open-Source-Betriebssystem sei besonders für Unternehmen interessant, deren Mitarbeiter keinen PC mit allen Features benötigen, sondern mit Basissoftware wie einem Webbrowser auskommen. Eine weitere Zielgruppe seien kleine und mittelständische Unternehmen, die durch dem Umstieg Lizenzkosten sparen könnten. Auch in Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und China, in denen der Preis eine tragende Rolle spielt, könne Linux den Durchbruch schaffen.
Die optimistischen Vorhersagen des Novell-Managers werden von Analysten aber skeptisch betrachtet. Steve Kleynhans von Gartner sagte, dass Großunternehmen bereits massiv in Windows-Tools und Technologien investiert hätten. Etwas Etabliertes fortzuführen sei für solche Kunden immer einfacher. Auch in Entwicklungs- und Schwellenländern sieht er Vorteile für Windows: So wollen die Menschen dort seiner Einschätzung nach dieselbe Software nutzen wie in den weiter entwickelten Märkten.
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