Open Source-Chamäleon: Suse Linux 10

Zunächst wurde versucht, Suse Linux 10 auf einem gewöhnlichen HP-Desktoprechner zu installieren (ein d330uT mit einem 2,4-GHz-Pentium-4-Prozessor und 512 MByte RAM). Der Festplatten-Partitionierer von Yast2 kam allerdings nicht mit der HP-Festplatte zurecht, dies lag jedoch eher an Hardware- als an Softwareproblemen. Die Installation auf einem virtuellen System mit 128 MByte RAM unter VMware erwies sich als viel zu langsam.

Ein weiterer Versuch auf einem moderneren System – einem Notebook – dem Travelmate C310 Tablet PC von Acer war erfolgreich. Auf der neueren Hardware ließ sich Suse Linux 10 von der DVD installieren, konfigurierte sich selbst für die verfügbare Hardware, einschließlich der Sound- und Grafikkomponenten und der Gigabit Ethernet- und Wi-Fi-Verbindungen.

Die Verbindung zum (Windows-basierten) Büro-LAN gelang erst nach einiger Zeit. Ein Icon in der Titelleiste weist mit einem roten Kreuz darauf hin, dass keine Netzwerkverbindung besteht und ändert sich, sobald die Verbindung aktiviert wird. Zur Aktivierung einer Verbindung (hier der Wi-Fi- oder Ethernetverbindung) müssen die Einstellungen für die entsprechende Verbindung über ein Pulldown-Menü konfiguriert werden. Danach muss dieses Menü erneut aufgerufen werden um eine der Verbindungen zu aktivieren – eigentlich ein sinnvoller und logischer Prozess, der einen dennoch beinahe dazu bringt, auf das Benutzerhandbuch zurückzugreifen.

Suse fühlte sich auf dem Notebook sichtlich wohl: Die Energieverwaltung durch ACPI sowie die Audiofunktionen liefen ausgezeichnet. Die Installation erfolgte schnell und reibungslos, da das Notebook die DVD-Version der Software ohne Probleme lesen konnte. Yast2 verkleinerte die Größe der Windows-Partition, um Platz für die Suse-Installation zu schaffen, schlug eine vernünftige Größe für die neue Partition vor und erstellte eine Auslagerungsdatei mit einer Größe von 1 GByte.

Suse bietet die KDE- und GNOME-Desktops zur Auswahl, getestet wurde letzterer. Nach etwa 30 Minuten (einschließlich einer automatischen Update-Prüfung über das Internet) prangte das bekannte Suse-Chamäleon auf dem Bildschirm. Schließlich gelang mit dessen Hilfe auch die Einrichtung eines lokalen Benutzers sowie eines Systemadministrators (Superuser).

Auch die Sicherheit kommt bei Suse nicht zu kurz: Während der Installation mahnt der Yast-Installer zur Aktivierung der Firewall und des SSH-Sicherheitsprotokolls. Zusätzlich gab das System Warnungen heraus, weil das Netzwerk nicht verschlüsselt war, und schlug vor, VNC zu deaktivieren. Auch warnte Suse bei dem Versuch, unsichere Passwörter zu verwenden. Die Firewall ist einfach zu bedienen.

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ZDNet.de Redaktion

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