Trend Micro zufolge pflegen Anwender am Arbeitsplatz einen wesentlich riskanteren Umgang mit dem Internet als bei sich zu Hause. Eine von dem Security-Spezialisten präsentierte Untersuchung ergab, dass 76 Prozent der befragten Mitarbeiter deutscher Großunternehmen verdächtige E-Mails und Internetlinks eher am Arbeitsplatz als am eigenen PC oder Notebook zuhause öffnen. Die Existenz einer IT-Abteilung in einem Unternehmen führe zu einer oftmals unrealistischen Erwartungshaltung der Anwender beim Schutz vor Viren, Würmern, Spyware, Phishing oder Pharming, so Ralph Kreter, Business Unit Manager bei Trend Micro.
„Unsere Umfragen zeigen, dass gerade in Deutschland ein zu großes Vertrauen in installierte Sicherheitssoftware und firmeninternen IT-Support herrscht“, meint Kreter, der fehlendes Gefahrenbewusstsein nicht nur in unteren Mitarbeiteretagen ortet: „Wirklich gefährliche Bedrohungen wie Phishing und Pharming – das Ausspionieren von Firmen- und Mitarbeiterdaten – werden gerade in Europa von Unternehmensführungen und IT-Abteilungen oftmals unterschätzt.“
Im Vergleich zu anderen Regionen wie Japan bestehe hier großer Nachholbedarf, so Kreter. Er schlägt vor, das Gefahrenbewusstsein durch Mitarbeiterschulungen zu stärken. Im sicherheitstechnischen Bereich müsse außerdem verstärkt auf Policy Enforcement für Security-Produkte und zentrale Absicherungs- und Kontrollmaßnahmen im Netzwerkbereich gesetzt werden.
Für den Medienpsychologen Peter Vitouch von der Universität Wien ist das in der Untersuchung angesprochene risikofreudige Online-Verhalten am Arbeitsplatz ein symptomatisches Phänomen, das bei menschlichem Interaktionsverhalten sehr verbreitet ist. „Ist eine handelnde Person nicht letztverantwortlich für das, was sie tut, neigt sie durch diese Verantwortungsdiffusion eher zu riskanterem Verhalten,“ so Vitouch. Oberstes Ziel von Unternehmen müsse es folglich sein, das Eigenverantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen und eine Unternehmenskultur zu entwickeln, die im optimalen Fall zu einer veränderten Einstellung der Mitarbeiter führe.
Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.
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