Der norwegische Softwareentwickler Jon Johansen sorgt wieder einmal für Schlagzeilen. Wie in seinem persönlichen Blog nachzulesen ist, will Johansen die Verschlüsselung von Dateien in Microsofts NSC-Container-Format geknackt und Quelltext für ein Decoder-Werkzeug zur Verfügung gestellt haben.
Die verschlüsselten NSC-Container verschleiern bei Windows Media Audio- und Video-Streams die Herkunfts-URLs der angeforderten Inhalte. Im Normalfall klickt der Anwender auf einen Streaming-Media-Link, der zu einer NSC-Datei führt. Der Windows Media Player entschlüsselt diese Datei und erfährt so die eigentliche Adresse des Streams, die für den Anwender verborgen bleibt. So wird versucht, den Anwender daran zu hindern, die gestreamten Lieder oder Filme einfach herunterzuladen und auf der Festplatte zu speichern. Johansens neueste Arbeit soll diese Hürde beseitigen.
Der Crack soll aus der Motivation heraus entstanden sein, Windows-Media-Streams auch auf alternativen Mediaplayern abspielen zu können. Bislang waren diese Inhalte Microsofts eigenem Windows Media Player vorbehalten.
Der Norweger, auch als „DVD-Jon“ bekannt, entwarf zuletzt eine Software zum Entfernen des Itunes-Kopierschutz. 1999, im Alter von 16 Jahren, veröffentlichte Johansen zusammen mit der Gruppe „Masters of Reverse Engineering“ ein Tool zum Entschlüsseln des CSS-Kopierschutzes von DVD-Filmen.
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