Googles Instant-Messenger steht zum Gratis-Download

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Google hat am späten Dienstag abend in Amerika einen eigenen Instant-Messaging-Dienst vorgestellt. Die Software „Google Talk“ kann im ZDNet Download-Bereich kostenlos herunter geladen werden.

Wie bei den Konkurrenten Yahoo, MSN und AOL sind nicht nur Text-Chats, sondern auch Sprachverbindungen über den Messenger möglich. Spannend bis zum Schluss blieb die Frage, wie die Suchmaschine Millionen von Nutzern bestehender Messaging-Dienste zur eigenen Software umlotsen will. Die Antwort: Mit der Software ist es möglich, die User anderer Dienste zu kontaktieren, da das Programm auf dem offenen Standard Jabber basiert. Chats sind so mit Usern von Apples Ichat, GAIM, Adium, Trillian Pro und Psi möglich.

Bislang läuft das Programm nur auf Windows-PCs. Dabei bleibt das Unternehmen seiner alten Strategie treu: Auch das vor kurzem vorgestellte Programm „Google-Earth“ kommt nur mit Microsoft-Systemen zurecht.

Der Launch des Messengers untermauert Googles Bestreben, verstärkt gegen die Konkurrenten AOL, Yahoo und MSN Boden gut zu machen. Erst einen Tag zuvor hatte Google eine neue Version seiner Desktop-Suche vorgestellt. Über sein reines Suchgeschäft hinaus bietet Google schon seit längerem weitere Dienste an. Dazu zählt der Mail-Dienst Gmail, Google-News mit der Möglichkeit, sich über Neuigkeiten per Mail informieren zu lassen, die Preisvergleichs-Seite Froogle, ein Blogger-Service, eine Desktop-Suche, eine Photo-Sharing-software, Google Maps und Google Earth.

Wie schnell Google mit dem neuen Messaging-Dienst Kunden gewinnen kann, bleibt abzuwarten. Angeführt wird der Markt derzeit von AOL mit rund 41,6 Millionen Usern, gefolgt von Yahoo mit 19 Millionen Nutzern. An dritter Stelle folgt MSN mit 14 Millionen Anwendern. In der Analystenschar ist man bezüglich Googles Perspektiven zunächst skeptisch: „Solang Google-Talk-Nutzer nicht mit AIM-Usern Kontakt aufnehmen können, werden sie es schwer haben“, so der Analyst Danny Sullivan von Search Engine Watch.

ZDNet.de Redaktion

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