ICANN soll an der kurzen Leine bleiben

Die USA wollen weiter die Kontrolle über das Internet behalten. Die Regierung will die Kontrolle über die DNS-Rootzone und die für die Domainverwaltung zuständige Internet Corporation for Assigned Names and Numbers ICANN nicht aufgeben. Diesen überraschenden Vorstoß machte der im Handelsministerium zuständige Beamte Michael Gallagher bei einer Tagung in der US-Hauptstadt Washington.

Gallaghers Ankündigung kommt wenige Tage vor dem nächsten ICANN-Meeting in Luxemburg. Der Beamte legte bei der Tagung die Prinzipien der künftigen US-amerikanischen Internet-Politik dar. Demnach würden die USA ihre „historische Rolle bei der Authorisierung von Änderungen oder Modifikationen der Rootzone-Files beibehalten“. Darüber hinaus will die Regierung ihre „Aufsicht“ auf die ICANN weiter ausüben. Somit will die Bush-Administration die Organisation offensichtlich weiter an der kurzen Leine halten. Die ICANN wird vor allem wegen der Ausweitung ihres Budgets von sieben Millionen Dollar im Jahr 2003 auf aktuell 16 Millionen Dollar kritisiert.

Der Schritt der US-Regierung bedeutet auch eine Brüskierung für die UNO, die im November in Tunesien ein entsprechendes Treffen abhalten will. Eines der Ziele dieses Treffens ist es eigentlich, ärmeren Nationen ein größeres Mitspracherecht bei Fragen der Internet-Verwaltung zu geben. Auch die ICANN selbst hatte etwa im Vorjahr angekündigt, ihre Bindung an (US)-staatliche Stellen abschütteln zu wollen. Bisher agiert die Behörde auf der Basis eines Vertrages mit der dem Handelsministerium unterstellten National Telecommunication and Information Administration (NTIA). Der Vertrag läuft an und für sich im Jahr 2006 aus.

ZDNet.de Redaktion

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