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EU-Strafe: Für Microsoft läuft die Zeit ab

Im Streit zwischen der EU-Kommission und Microsoft um die vollständige Umsetzung der im vergangenen Jahr verhängten Auflagen wird der Ton schärfer. „Unsere Geduld reicht eher für Wochen als für Monate“, so eine Vertreterin der Kommission.

Sie sagte, dass Microsoft mehr als ein Jahr Zeit gehabt habe, die Auflagen umzusetzen. Der Softwarekonzern wisse, dass die EU Strafen in Höhe von bis zu fünf Prozent des täglichen weltweiten Umsatzes verhängen kann, wenn die noch offenen Punkte nicht innerhalb von einigen Wochen geklärt sind.

Die am 24. März 2004 gegen Microsoft verhängten Auflagen umfassen die Offenlegung von Server-Protokollen sowie das Anbieten einer Windows-Version ohne den Media Player. Die von Microsoft im März 2005 vorgeschlagene Lösung zur Offenlegung der Server-Protokolle hat die EU-Kommission zurückgewiesen. Im Mittelpunkt der Kritik standen hauptsächlich die zu hohen Lizenzkosten.

Doch nicht nur bei der Lizenzierung der Server-Protokolle gibt es noch offene Fragen, auch die Windows-Version ohne Media Player ist Quellen zufolge noch nicht in trockenen Tüchern. Ein Microsoft-Sprecher wollte sich nicht genauer zu den Vorwürfen äußern.

Anfang des Jahres entbrannte bereits um die Namensgebung der Media Player-freien Windows XP-Version ein Streit zwischen der EU-Kommission und Microsoft. Die Redmonder wollten die aus ihrer Sicht minderwertige Variante mit dem Zusatz „Reduced Media Edition“ versehen um dem Käufer klar zu machen, dass er durch den Kauf auf etwas verzichtet.

Die europäischen Wettbewerbshüter hatten jedoch Einwände gegen diese Bezeichnung, da so ihrer Meinung nach Käufer abgeschreckt werden. Microsoft musste sich dem Willen der EU letztendlich beugen – das Produkt heißt jetzt Windows XP Home Edition N beziehungsweise Windows XP Professional Edition N.

ZDNet.de Redaktion

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