Studie: WLAN-Handys möglicher Verkaufsschlager

WLAN-Handys könnten sich zu einem Verkaufsschlager entwickeln. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des britischen Institutes Analysys, das die unterschiedlichen Nahbereichsfunktechniken unter die Lupe genommen hat. Demnach könnten WLAN-Versionen wie IEEE 802.11n und IEEE 802.11e andere Technologien ausstechen. Damit ausgerüstete Handys würden sowohl die Funktionen von DECT-fähigen Schnurlos-Telefonen übernehmen wie auch eine Konkurrenz zu UWB (Ultra Wide Band) darstellen, heißt es in der Studie.

„Mit dem Aufkommen einer Reihe von Funktechnologien für kurze Distanzen wie Bluetooth und WLAN kommt es zu einem Konkurrenzkampf, welche Technologie sich bei den Handsets durchsetzt“, sagte Studien-Mitautor Alastair Brydon. Bei 650 Millionen im Vorjahr verkauften Handys kann die Entscheidung für eine bestimmte Technologie den Anbietern auch attraktive Einkommensmöglichkeiten bescheren, erklärte Brydon. Da sich die verschiedenen Technologien teilweise überschnitten, sei ein Konkurrenzkampf unvermeidlich. Nicht alle Technologien könnten erfolgreich sein.

Bluetooth hat sich bei Handys mittlerweile auf breiter Front durchgesetzt. UWB ist eine Nahbereichsfunktechnik, die oberhalb von 3,1 Gigahertz arbeitet und eine Übertragungsgeschwindigkeit von über 100 MBit/s erreichen soll. Sowohl Bluetooth als auch UWB würden den Mobilfunk-Betreibern aber nur sehr beschränkt neue Geschäftsfelder erschließen. „Das öffnet die Tür zu WLAN“, sagte Brydon. Darüber hinaus leide UWB noch an der Zersplitterung der Standards, was die Aussichten für die Technologie nachhaltig beschädigen könnte. Daher werde sich der WLAN-Standard IEEE 802.11 statt UWB bei den meisten Applikationen durchsetzen.

Gute Möglichkeiten bescheinigt Analysys auch der Near Field Communication (NFC). Der Datenaustausch soll mit der Technologie so einfach wie das Händeschütteln zwischen Personen werden. NFC-Handys könnten zur elektronischen Bezahlung, als Kreditkarte, als Schlüssel oder als Ausweis fungieren. Das beschere den Mobilfunk-Anbietern, Handyherstellern und Service-Providern eine Fülle neuer Geschäftsfelder. „Japan zeigt bereits jetzt das Potenzial, das NFC besitzt“, so Brydon. Sechs Monate nach dem Launch eines NFC-fähigen NTT Docomo-Handys seien bereits mehr als eine Million Stück dieser Mobiltelefone abgesetzt worden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

5 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

7 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

1 Tag ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago