Nokia erobert Spitzenposition auf Chinas Handymarkt

Nokia hat sich im vergangenen Jahr dank neuer Billiggeräte die Spitzenposition auf dem weltgrößten Handymarkt China erobert und den US-amerikanischen Konkurrenten Motorola auf Platz zwei verwiesen. Die chinesischen Hersteller kämpfen dagegen mit der zunehmenden einheimischen Konkurrenz und mussten Federn lassen, berichtet China Daily. Nach Berechnungen der Marktforscher von Gartner ist der chinesische Handymarkt im Jahr 2004 um 14 Prozent gewachsen. Insgesamt wurden im Reich der Mitte im vergangenen Jahr 68 Mio. Handys abgesetzt. China ist mit zwölf Prozent des Handyabsatzes der größte Handymarkt der Welt.

Nokias Marktanteil kletterte von 15 auf 19,3 Prozent. Damit überholte der finnische Konzern, der nach Marktanteilsverlusten im vergangenen Jahr eine Reihe preiswerterer Geräte auf den Markt gebracht hatte, den US-Rivalen Motorola, dessen Anteile von 17 auf 12,1 Prozent nachgaben. Den dritten Platz hielt weiterhin der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung mit 11,9 Prozent. Die beiden größten Produzenten des Landes mussten dagegen Anteile abgeben. Ningbo Bird etwa verzeichnete einen Rückgang seiner Marktanteile von zehn auf 8,6 Prozent. TCL verlor 2,5 Prozentpunkte und hielt 2004 noch bei 7,2 Prozent Marktanteil.

In den vergangenen fünf Jahren sind die Marktanteile der chinesischen Hersteller insgesamt allerdings von vier auf 40 Prozent regelrecht explodiert. Nach der Aufholjagd der Chinesen haben die ausländischen Hersteller, allen voran Nokia, durch die Einführung günstigerer Handys auf dem chinesischen Markt gepunktet. Darüber hinaus sind die nun ins Stocken geratenen chinesischen Produzenten auch von einer Zunahme der heimischen Konkurrenz belastet. So hatte die chinesische Entwicklungs- und Reformkommission NDRC erst Anfang des Monats fünf neuen Handy-Herstellern die Produktion erlaubt.

Der Markteintritt der neuen Player wird laut Gartner-Analystin Ann Liang in den kommenden Jahren zu einer Konsolidierung führen. „Neue Einsteiger werden dem Markt mehr Stärke verleihen, aber auch größere Überkapazitäten bringen“, so Liang. Ende des nächsten Jahres sollen so von derzeit 37 Herstellern nur noch 25 bis 30 übrig bleiben. Für den zweitgrößten chinesischen Handyproduzenten TCL geht es derweil weiter bergab. So brach der Inlandsabsatz des Unternehmens im Januar um zehn und im Februar sogar um 77 Prozent ein.

ZDNet.de Redaktion

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