Der Walldorfer Softwarekonzern SAP ist auf der Suche nach Übernahmekandidaten. Das sagte Unternehmenschef Henning Kagermann der „Wirtschaftswoche“: „Das können etwa Akquisitionen speziellen Technologie-Know-hows sein oder Zukäufe, um uns in bestimmten Branchen zu ergänzen.“
Verstärkung suche SAP vor allem bei Finanzdienstleistern, in der Telekommunikation und bei Software für öffentliche Verwaltungen. „Vorstellbar sind auch Käufe in bestimmten Ländern, etwa Schwellenländern, um einen schnelleren Marktzutritt zu erreichen“, so Kagermann weiter. Die Übernahmen würden allerdings voraussichtlich kleiner als das US-Softwarehaus Retek sein, das kürzlich für rund 670 Millionen Dollar an Konkurrent Oracle ging.
Auch eine Fusion will der SAP-Chef nicht komplett ausschließen. Selbst wenn Oracle-Chef Larry Ellison ihn anrufen würde, würde er nicht sofort auflegen: „Ich würde ihm zuhören.“ Kagermann: „Unabhängigkeit ist kein Selbstzweck.“ Ein Vorstand sei nicht eingesetzt, „um in einem Unternehmen seinen eigenen Egotrip durchzusetzen“. Investieren will SAP in den nächsten Jahren vor allem in die kundenspezifische Entwicklung eigener Programmmodule.
„Wir haben bereits eine Gruppe von 500 Entwicklern für individuelle Kundenlösungen“, so der SAP-Chef. Die Gruppe könne auf mehrere tausend Mitarbeiter hochgefahren werden, „falls mehr Kunden Zusatzentwicklungen auf unserer Plattform haben wollen.“ Obwohl SAP seinen Partnern zugesagt hat, im Dienstleistungsgeschäft im SAP-Umfeld unter 20 Prozent bleiben zu wollen, erklärte Kagermann jetzt dem Blatt: „Bei der Entwicklung von Kundensoftware wollen wir uns nicht von vorneherein auf 20 Prozent Marktanteil begrenzen, sondern uns an der Nachfrage ausrichten. Das ist eine Frage des mittelfristigen Kundenverhaltens.“
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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