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Peoplesoft stimmt Übernahme durch Oracle zu

Eine 18 Monate dauernde Übernahmeschlacht geht zu Ende: Oracle hat heute die Übernahme von Peoplesoft für 26,50 Dollar pro Aktie angekündigt. Das Gesamtvolumen des Kaufs beläuft sich damit auf 10,3 Milliarden Dollar und liegt um 100 Prozent über der ersten Offerte vom Juni 2003. Die Vorstände beider Firmen haben dem Deal zugestimmt, dieser soll bis Ende Januar abgeschlossen sein.

„Heute haben wir sowohl gute Quartalsergebnisse vorgelegt, als auch die Einigung zur Übernahme veröffentlicht. Diese Fusion wird den Wert unser Unternehmens weiter steigern“, zeigte sich Oracle-CEO Larry Ellison überzeugt. Das Highlight des vergangenen Quartals sei ein Wachstum von 57 Prozent im Bereich Applications Business gewesen. Durch die Übernahme werde diese Abteilung noch weiter zulegen, so Ellison.

„Nach einer genauen Überprüfung sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass dieses überarbeitete Angebot eine gute Offerte für die Aktionäre darstellt“, ließ Peoplesoft-Vorstand A. George Battle verlauten. Peoplesoft sei eine starke und dynamische Firma. Die Ergebnisse des vierten Quartals lägen über dem Plan.

„Das war ein langer, emotional geführter Streit. Unsere Mitarbeiter haben unter diesen schwierigen Umständen eine erstklassige Arbeit geleistet“, so der Vorstand weiter. Dafür sei der Vorstand zu Dank verpflichtet. „Unser Respekt gilt auch den Unternehmen, die trotz der langen Übernahemschlacht weiter auf unsere Produkte gesetzt haben“, so Battle weiter.

Genau diese Produkte stünden nicht vor dem Aus, wie Oracle versicherte: „Die Fusion funktioniert, weil wir danach noch mehr Kunden haben, was wiederum unsere Möglichkeiten zu Invesitionen im Bereich Applications Development und Support verstärk“, führte der Oracle-Chef weiter aus. Sein Unternehmen plane, Peoplesoft 8 zu verbessern und eine Version 9 zu entwickeln. Außerdem solle JD Edwards 5 verbessert und JD Edwards 6 entwickelt werden. Der Support für beide Produkte solle weltweit fortgeführt und verbessert werden.

Die Übernahmeschlacht hatte vor 18 Monaten begonnen: Anfang Juni 2003 hatte Oracle den Kauf von Peoplesoft für fünf Milliarden Dollar angekündigt. Erst kurz zuvor hatte dieses Unternehmen J.D. Edwards aufgekauft. Der Peoplesoft-Vorstand wehrte sich in der Folge massiv gegen den Aufkauf durch Oracle. Das Unternehmen besserte sein Angebot ständig nach, wodurch sich die Summe bis zum heutigen Tag auf das Doppelte erhöhte.

Zuletzt hatte Oracle Peoplesoft Ende November zum Einlenken aufgefordert. „Erlauben Sie Ihren Aktionären, das Unternehmen, das ihnen gehört, zu verkaufen“, hieß es in einem offenen Brief an den Vorstand. Obwohl nach Angaben Oracles die Besitzer von 61 Prozent der Anteile an Peoplesoft bereit sind, ihre Aktien an Oracle zu verkaufen, hatte das Direktorium des Übernahmekandidaten kurz zuvor erneut das Angebot Oracles abgelehnt.

Die Aktien von Peoplesoft sind am Freitag bei einem Stand von 23,95 Euro aus dem Handel gegangen. Es ist davon auszugehen, dass heute ein deutliches Kursplus in den Büchern steht. Oracle-Aktien standen am Freitag-Abend bei 13,28 Dollar. Das Unternehmen hat die Mitteilung über die Einigung rund drei Stunden vor US-Börseneröffnung publiziert.

ZDNet.de Redaktion

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