Vodafone sieht Potenzial im Musiktausch

Frei kopierbare digitale Musik ist auch für den Mobilfunkanbieter Vodafone künftig ein Umsatzgarant. Denn die notwendige Technik für den legalen Musiktausch ist bereits in Telefonen und im Mobilfunknetz vorhanden, so Vodafone-Musikchef Edward Kershaw gegenüber der „Financial Times“. Der Tausch von Musikdaten werde künftig einen wichtigen Teil der Einnahmen ausmachen.

Musikkonzerne wie Sony BMG, Universal und EMI erproben bereits neue Vertriebswege für Musik. Im Rahmen dieser Bemühungen wird auch die Option ausgelotet, Musiktauschbörsen zu unterstützen, bei denen die Bezahlung der kopierten Songs sichergestellt ist. Download-Plattformen mit nicht bezahlten Musik- und Film-Downloads werden nach wie vor von Millionen Menschen genützt. Legale Alternativen sollen diese nun von den entgeltpflichtigen Musik-Plattformen überzeugen.

Bei Vodafone erlauben die derzeit angebotenen UMTS-Modelle bereits das Weitergeben von gekaufter Musik an andere Nutzer. Aufgrund der geringen Nutzerfreundlichkeit wird diese Möglichkeit jedoch nicht beworben, so Kershaw. Die Konsumenten müssten sich auch erst an die Funktionen der Technik und an dieses Tool gewöhnen. Dann werde Vodafone es mittelfristig vermarkten. Für Musikkonzerne sei die „Belohnung“ der Kunden für das Verteilen von Musik eine interessante Marketing-Option.

Die technische Basis für diese Pläne ist ein Kopierschutzverfahren namens „OMA DRM 1.0“, auf das sich der Mobilfunkverband Open Mobile Alliance verständigt hat. In aktuellen Multimedia-Handys wird dieses Verfahren bereits unterstützt. Wenn die Dateien nun zwischen zwei Netzbetreibern ausgetauscht werden, dann muss noch der Abrechnungsmodus geregelt werden, so Kershaw.

ZDNet.de Redaktion

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