T-Online: Keine Dividende für 2004

Die Deutsche Telekom wird den Aktionären ihrer Internet-Tochter für 2004 keine Dividende ausschütten. Im Gegenzug machte der Konzern den T-Online-Aktionären dafür aber ein Übernahmeangebot für ihre Anteilsscheine. Das Unternehmen hat heute ein freiwilliges Kaufangebot für alle T-Online-Aktien zu einem Kaufpreis von 8,99 Euro je Anteilsschein veröffentlicht.

Das Angebot solle Marktliquidität und Preissicherheit für die Aktionäre schaffen, die ihre Aktien gegen Barzahlung in bereits bekannter Höhe deutlich vor dem Wirksamwerden der Verschmelzung verkaufen wollen, teilte der Konzern mit. Die Höhe des Angebots entspreche dem Xetra-Schlusskurs der T-Online-Aktie vom 8. Oktober 2004, dem letzten Tag vor Veröffentlichung der Entscheidung der Telekom zur Abgabe des Angebots.

Wie die Muttergesellschaft Deutsche Telekom in dem am Freitag vorgelegten Übernahmeangebot für T-Online zudem mitteilte, wird T-Online nach Einschätzung der Telekom für das laufende Geschäftsjahr keine Dividende zahlen. Sollten Vorstand und Aufsichtsrat von T-Online der Hauptversammlung des Internetanbieters eine Dividendenzahlung vorschlagen, dann werde die Telekom dagegen stimmen.

Die Telekom will außerdem „zu gegebener Zeit“ entscheiden, ob und wann sie zusätzliche Informationen über den Stand der für die Ermittlung des Umtauschverhältnisses notwendigen Bewertungsarbeiten veröffentlichen wird. Derzeit gehe die Telekom davon aus, dass das im Januar 2005 geschehen werde.

Die außen stehenden Aktionäre, die noch gut 26 Prozent an T-Online halten, könnten ihre Papiere bis zum 4. Februar 2005 anbieten, teilte die Deutsche Telekom in dem Angebot mit. Die Telekom betonte erneut, das im Verschmelzungsvertrag festzusetzende Umtauschverhältnis werde für die T-Online-Aktionäre ungünstiger sein als das Barangebot.

Die Telekom hatte Anfang Oktober angekündigt, alle Aktien ihrer im April 2000 für 27 Euro pro Aktie an die Börse gebrachten Tochter T-Online wieder übernehmen zu wollen. Dazu bietet sie den T-Online-Aktionären entweder die Barabfindung oder den Umtausch in Telekom-Aktien an. T-Online soll innerhalb der Deutschen Telekom AG als eigenständige organisatorische Einheit mit eigenem Management und eigener Gewinn- und Verlustrechnung fortgeführt werden.

Der Bonner Konzern kontrolliert bereits knapp 74 Prozent der Gesellschaft. Nach Abschluss der Verschmelzung wird die Börsennotierung des größten europäischen Internet-Anbieters im Technologiewerte-Index TecDax eingestellt.

ZDNet.de Redaktion

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