RSS 2.0 eine Alternative zum offiziellen Standard

Ratsam ist auch, die eigenen Inhalte nach Möglichkeit thematisch zu gruppieren und statt einem Feed mit vielen News themenspezifische Angebote über verschiedene Feeds anzubieten. Als gutes Vorbild kann die Online-Version des Stern dienen, der zu unterschiedlichen Themen wie Politik, Wirtschaft, Lifestyle oder Sport Feeds anbietet. Beim Online-Ableger der Bild findet man hingegen einen Feed im 0.91 Format mit einer wahren Bleiwüste von News, die lediglich mittels Headline auf den aktuellen Inhalt hinweisen.

Wer gute, thematisch sortierte Newsfeeds anbietet, die inhaltlich gerade so viel Information vermitteln, dass der Leser des Feeds weiß, ob ihn der gesamte Artikel interessiert oder nicht, hat einfach die besten Chancen, dass sein Feed dauerhaft genutzt wird. Umfangreiche Link-Sammlungen wie im RSS-Feed der Bild sollten hingegen der Vergangenheit angehören.

Ein abschließender Tipp: Bei RSS-Feeds kommt es keinesfalls darauf an, dass Sie täglich neue Nachrichten in jedem Themenkanal vorweisen können. Bei RSS zählt eindeutig die Qualität, nicht die Quantität. Grundidee von RSS ist es, dem User einen schnellen Überblick der aktuellen News aus unterschiedlichen Online-Quellen in einer Oberfläche zu vermitteln.

News mit tagesaktuellen Informationen finden sich bei den großen News-Sites mittlerweile wie Sand am Meer. Das Rennen um die Gunst der RSS-Leser gewinnt, wer seine Feeds mit guten Inhalten bestückt, mit einer ansprechenden Präsentation verknüpft, und sich früh mit eigenen Tools den Platz auf dem PC des Users sichert.

Interessant ist RSS aber auch für den, der eher selten eigene News produziert. Wer sich mit gut gepflegten Feeds für spezielle Zielgruppen etabliert, wird ebenfalls dauerhaft abboniert. Die tagesaktuellen News sorgen dafür, dass der Anwender den Reader regelmäßig nutzt – und so auch mitbekommt, wenn in einem „Special Interest Themenkanal“ Neuigkeiten vorliegen.

RSS kann also weit mehr, als „nur“ Headlines für die Syndizierung auf der eigenen Web-Site oder zum Abonnement in einem Reader zur Verfügung stellen. Richtig eingesetzt erschließt sich RSS ernsthafte und komplexe Anwendungsszenarien etwa in der Archivierung und Dokumentation, dem strukturierten Document-Retrival oder als strategisches Instrument der firmeninternen Kommunikation – etwa als Basis für ein eigenes News-System im Corporate Design, das Aktuelles aus dem Unternehmen nicht als Bleiwüste per E-Mail sondern optisch ansprechend inklusive Grafik präsentiert und so Wahrnehmung von Artikel im Intranet verstärkt.

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ZDNet.de Redaktion

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