Sparen durch Virtualisierung: Zwei Server-Lösungen im Test

Wozu Virtualisierung? Die Vorzüge einer Virtual Machine auf einer Workstation sind mittlerweile bekannt, doch betreibt man Virtual Machines auf einem Server, reichen die Auswirkungen noch weiter.

Auf den ersten Blick ist es wie bei einer Workstation einfach bequem, zwei oder mehr Betriebssysteme gleichzeitig auf derselben Server-Hardwareplattform laufen zu lassen. Einer der Server könnte zum Beispiel einen virtuellen Windows-Server und Exchange für die E-Mail ausführen, während ein zweiter virtueller Webserver unter Linux und Apache läuft. Damit verfügt man über die Benutzerfreundlichkeit von Exchange und gleichzeitig über die Sicherheit und Robustheit von Linux und Apache, und alles auf ein und demselben Rechner.

Je nach individuellen Anforderungen kann bereits eine solche Konstellation Geld sparen, da ein etwas leistungsfähigerer Server deutlich preiswerter sein kann als zwei kleinere Server, und auch der erforderliche Verwaltungsaufwand und die Ressourcen für einen einzelnen Server dürften geringer ausfallen.

Man stelle sich nur einmal die Einsparungen vor, die in einem großen Unternehmen möglich wären, wenn unterschiedliche Umgebungen und Workloads auf deutlich weniger Servern verteilt werden könnten. Doch natürlich will der IT-Verantwortliche auch sicher sein, dass der Absturz eines der virtuellen Server nicht gleich die gesamte Umgebung in Mitleidenschaft zieht und die anderen virtuellen Server beeinträchtigt, die auf derselben Hardware ausgeführt werden.

Eines der Hauptantriebsmomente für die Server-Virtualisierung ist die Tatsache, dass die große Mehrzahl aller Server chronisch unausgelastet ist. Dies liegt daran, dass Server meistens für Spitzenbelastungen ausgelegt sind, die aber nur wenige Stunden am Tag oder gar nur am Monatsende auftreten. Unter Normallast liegen diese zusätzlichen Ressourcen brach. Durch Virtualisierung lassen sich die ungenutzten Ressourcen besser nutzen, indem sie unterdessen andere Aufgaben ausführen.

Außerdem wird die Server-Konsolidierung durch Virtualisierung erheblich erleichtert. Theoretisch könnte man eine große Zahl älterer Server auf einem einzigen virtualisierten Rechner ausführen. Und in der Tat ist einer der Gründe für Microsofts Engagement in Sachen Server-Virtualisierung die große Anzahl von Kunden, die immer noch mit Windows NT 4.0 arbeiten, für das Microsoft Ende dieses Jahres den Support auslaufen lässt. Microsoft hofft darauf, dass die Kombination aus Virtualisierung und Konsolidierung ein attraktives Lockmittel sein wird, um diese Unternehmen endlich zur Abkehr von ihren alten NT 4.0-Servern zu bewegen.

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ZDNet.de Redaktion

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