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IT-Firmen ersparen sich Milliarden-Steuergelder

In den USA zahlen immer weniger der wirklich großen Unternehmen Einkommensteuern. Dies hat eine Studie des liberalen Think-Tanks Citizens for Tax Justice in Washington ergeben. Demnach hat ein Drittel von den größten und profitabelsten Unternehmen des Landes zumindest in einem Jahr unter der Regierung Georg W. Bush keine Einkommensteuer gezahlt. In den Genuss von Steuererleichterungen sind auch IT-Riesen wie SBC Communications, IBM, Microsoft und Intel gekommen.

Die Citizens for Tax Justice haben insgesamt 275 der Fortune-500-Unternehmen unter die Lupe genommen. Diese erwirtschafteten in den Jahren 2001, 2002 und 2003 kumulative Gewinne von 1,1 Billionen Dollar. Trotz der enormen Profite sank aber gleichzeitig die Steuerleistung. Betrug die effektive Steuerrate 1988 noch 26,5 Prozent, so lag sie in den Jahren 1996 bis 1998 nur mehr bei 21,7 Prozent. In der aktuellen Übersicht für die Jahre 2001 bis 2003 fiel dieser Wert gar auf 17,2 Prozent.

Von den Steuererleichterungen hat am meisten der Misch-Konzern General Electric profitiert, der sich in drei Jahren über Begünstigungen von 9,5 Milliarden Dollar freuen konnte. Dahinter folgt der Telekom-Konzern SBC Communications mit Steuererleichterungen von neun Milliarden Dollar. Hinter der Citigroup (4,6 Milliarden Dollar) kommt IBM, das ebenfalls 4,6 Milliarden Dollar weniger Steuern zahlen musste. Big Blue dicht auf den Fersen ist der Softwareriese Microsoft, der im Berichtszeitraum um gleichfalls knapp 4,6 Milliarden Dollar weniger als geplant nach Washington überweisen musste. Der Chipriese Intel konnte sich immerhin noch über Steuernachlässe in der Höhe von knapp zwei Milliarden Dollar freuen.

Die Steuererleichterungen für die Bestverdiener unter den Großunternehmen stoßen vor allem seitens der Demokratischen Partei auf Kritik, berichtet das Wall Street Journal. Die Regierungsseite verteidigt die Steuererleichterungen allerdings: Die Maßnahmen, unter anderem die Möglichkeit zur schnelleren Abschreibung, hätten dazu beigetragen, der wirtschaftlichen Schwäche in Folge der Terror-Attacken und des weltweiten Abschwungs gegenzusteuern, sagte Pamela Olson, ehemals hochrangige Steuerbeamten der Bush-Administration.

ZDNet.de Redaktion

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