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OpenBSD: Handwerker der Software-Sicherheit

Im Oktober beginnt für Theo de Raadt und weitere fünf Programmentwickler, die sich ihm anschließen werden, eine Zeit mit Takeaway-Mahlzeiten, langen Wanderungen durch die Hügel seines Heimatortes Calgary in Kanada, einigen Bieren und langen Gesprächen über die Zukunft von OpenBSD, dem Open Source-Betriebssystem, für das de Raadt die Projektleitung innehat.

Gleichzeitig wird man die abschließenden Arbeiten für die nächste Version von OpenBSD koordinieren, die am 1. November als das neuste Ergebnis des sorgfältig strukturierten Entwicklungsprozesses erscheint, der in den letzten zehn Jahren alle sechs Monate eine neue Version hervorbrachte.

In den beiden abschließenden Monaten dieses halbjährlichen Zyklus spiegelt sich die Sorgfalt, mit der de Raadt und sein zwölfköpfiges Entwickler-Team sich um den Quellcode von OpenBSD kümmern. Nach vier Monaten intensiver und hektischer Entwicklungsarbeit wurden die APIs von OpenBSD diese Woche festgelegt; der Rest des Codes wird intensiv überprüft werden und nach und nach ebenfalls festgelegt werden, bis die Entwickler nichts anderes mehr tun können, als einfache Bearbeitungen auf MAN-pages zu machen.

Ende Oktober wird die gesamte Code-Basis eingefroren und die Master-CD freigegeben. Am 1. November wird, sobald die CD fertig ist, der Code wieder freigegeben und es beginnt eine neue Runde intensiver Entwicklungsarbeit, in deren Verlauf die Mitglieder des weltumspannenden Entwicklernetzwerks auf die Version für Mai 2005 hin arbeiten.

Das ist der Alltag an der Spitze von OpenBSD, einem weniger bekannten Open Source-Verwandten von Linux, der seit seinen Anfängen an der University of California in Berkeley beträchtlich gereift ist. Während aber die breite Anhängerschaft von Linux einen hohen Wiedererkennungswert und die Unterstützung von Regierungen, Unternehmen und großen IT-Anbietern mit sich gebracht hat, geht die Entwicklung von OpenBSD weiterhin relativ unbemerkt vonstatten – so unbemerkt, dass eine jüngst erschienene Publikation nur 220 bekannte Nutzer aufführt, obwohl ein Wiederverkäufer, mit dem de Raadt persönlich gesprochen hat, in den letzen vier Jahren 11.000 OpenBDS-Server installiert haben will.

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ZDNet.de Redaktion

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