In der vergangenen Woche erhob die Staatsanwaltschaft Verden (Niedersachsen) gegen den 18 Jahre alte Entwickler der Computer-Würmer „Sasser“ und „Netsky“ wegen Computer-Sabotage Anklage. Microsoft hat inzwischen jedoch verlauten lassen, dass die versprochene Belohnung in Höhe von 250.000 Dollar für den Informanten erst nach einer rechtskräftigen Verurteilung ausgezahlt werden soll.
„Das ist ein großer Schritt nach vorne“, so Hemanshu Nigam von Microsoft über die Anklageerhebung. Nigam ist das Bindeglied zwischen den Redmondern und den Ermittlungsbehörden. Ihm steht ein Budget von 5 Millionen Dollar zur Verfügung, aus dem Belohnungen an Leute ausgezahlt werden können, deren Tipps zur Ergreifung von Viren-Autoren führen.
Sasser hat mit seinen sechs bekannten Varianten Anfang Mai hunderttausende Windows-Rechner infiziert, manche Experten gehen sogar von mehreren Millionen infizierten Systemen aus. Auch der Netsky-Virus, den der 18-Jährige ebenfalls programmiert haben soll, hat hunderttausende Rechner befallen.
Berichten zufolge ermittelt die Polizei derzeit, ob auch der Informant an der Entwicklung der Schädlinge beteiligt war. Nigam wollte sich nicht dazu äußern, ob die Belohung auch dann ausgezahlt wird, wenn sich dieser Verdacht als zutreffend erweist.
Während letzte Woche also offiziell Anklage erhoben wurde, gibt es an anderer Stelle noch Probleme. So hat die Polizei einem Experten von Shophos zufolge Schwierigkeiten, Opfer des Sasser-Wurms zu finden, die Anzeige erstatten. Bislang bestehe lediglich Kontakt zu 150 Unternehmen, die insgesamt Schadensersatzforderungen in Höhe von 150.000 Dollar haben. Der Experte geht auch davon aus, dass der Angeklagte die Würmer nicht alleine programmiert hat und daher noch weitere Verhaftungen zu erwarten sind.
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