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Scott McNealy schimpft über „Microsoft-Viren“

Sun-CEO Scott McNealy hat auf der „Java One Conference“ zum großen Rundumschlag gegen Konkurrenten und die US-Gesetzgebung ausgeholt. Er kritisierte, dass Aktienoptionen als Kosten bilanziert werden müssen. Über die andauernden Sicherheitslücken in Microsoft-Software sei er „empört“, Red Hat und die Redmonder sollen endlich dem Java Community Process beitreten und IBM soll der Open Source-Community mehr Code zur Verfügung stellen. Ein Teil seiner Rede ist auch im ZDNet-Video zu sehen.

Analysten wie Jonathan Eunice von Illuminata sehen in den Äußerungen von McNealy einen Rückfall in die Zeit Ende der neunziger Jahre, in der Sun erheblich vom Internet-Boom profitiert hat. „Sie wurden sehr arrogant, als sie oben waren.“

Heute kämpft Sun in seinem Kerngeschäft mit Highend-Servern trotz wachsendem Gesamtmarkt mit sinkenden Umsätzen. Einige der größten Konkurrenten sehen das Unternehmen bereits auf dem Abstellgleis.

Sun hat in der letzten Zeit jedoch einige tiefgreifende Veränderungen eingeleitet, um wieder auf die Straße des Erfolgs zurückkehren zu können. So wurde beispielsweise der Abo-basierte Verkauf von Hard- und Software eingeführt und an der CPU-Front wurden Allianzen mit AMD und Fujitsu geschlossen.

Eine Breitseite verpasste McNealy seinem Konkurrenten Big Blue, der darauf drängt, dass Sun Java als Open Source zur Verfügung stellt. „Wir wollen, dass IBM sein eigenes geistiges Eigentum der Community übergibt. Man braucht mehr als Hammer und Meißel. Pack den Bulldozer aus, Sam. Hör‘ auf, Briefe an den größten Unterstützer der Open Source-Community zu schreiben.“ Als Motiv hinter IBMs Aktionen machte MsNealy Neid aus. „Ich glaube, sie wünschen sich, es selbst erfunden zu haben“.

Red Hat und Microsoft forderte der Sun-CEO auf, dem Java Community Process (JCP) beizutreten. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Unternehmen, um die Weiterentwicklung von Java voranzutreiben. Letztendlich behält jedoch Sun die Kontrolle.

McNealy zeigte sich überrascht, dass der Markt die vielen Sicherheitslücken in Microsoft-Produkten toleriert. „Wo ist der Aufschrei wegen der Viren? Ich verstehe es nicht. Würmer und Trojaner haben im ersten Quartal Schäden in Höhe von 300 Milliarden Dollar verursacht. Wir nennen sie Würmer und Trojaner, in Wirklichkeit sind es aber Microsoft-Viren.“ Die Quelle für McNealys Schätzung der Schadenshöhe ist jedoch nach wie vor unbekannt.

ZDNet.de Redaktion

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