Business Intelligence in Deutschland auf dem Vormarsch

Bisheriges IT-Outsourcing von Programmierung und Anwendungsbetrieb wurde oftmals aus Kostengründen als Offshore-Outsourcing in weit entfernten Ländern wie Indien umgesetzt. Für BI-Lösungen ist das so genannte Nearshore-Outsourcing besser geeignet. Der Grund: Meist unterliegen die Systeme einer steten Weiterentwicklung mit hoher Interaktion zwischen dem Outsourcer, der das System betreibt, und dem Fachbereich, der das System nutzt. Hier spielen Faktoren wie Sprache, Zeitzone, Kultur, Reiseaufwand und versteckte Kosten eine wichtige Rolle. Entsprechend eignen sich in der Regel nur Teile des BI-Systems – wie beispielsweise die Datenbewirtschaftung – für ein Outsourcing. Ein schneller Zugriff auf den Outsourcing-Dienstleister muss auf jeden Fall gewährleistet sein. Um dennoch Einsparungen zu erreichen, sind besonders die neuen osteuropäischen EU-Länder Ziel des Outsourcings. Beispiel Tschechien: Hier haben sich bereits rund 17 Unternehmen unterschiedlicher Größe auf BI-Dienstleistungen für westliche Firmen spezialisiert. Den Kostenvorteil erreichen die Outsourcing-Dienstleister vor allem durch die niedrigeren Personalkosten. Dadurch steigt bei den Auftraggebern der Return on Investment (ROI), und das Business-Intelligence-System rechnet sich für die Unternehmen deutlich schneller.

Ein weiterer Vorteil der Auslagerung an erfahrene BI-Dienstleister: Das System ist wesentlich schneller betriebsbereit, da meist auf vorhandene Ressourcen beim Outsourcing-Anbieter zurückgegriffen werden kann. Das senkt die Kosten und erhöht durch eine kurze Implementierungszeit wiederum den ROI der Business-Intelligence-Lösung. Das Unternehmen kann sich weiter auf seine Kernprozesse und das Kerngeschäft konzentrieren und muss sich nicht mit häufig geschäftsfremden Prozessen wie der Einführung oder dem Betrieb der BI beschäftigen. Besonders in den USA ist das Auslagern von Business Intelligence mittlerweile weit verbreitet. Große Unternehmen wie J.P. Morgan, L’Oreal oder die Washington Post lassen ihre BI-Systeme von Outsourcing-Dienstleistern betreuen.

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ZDNet.de Redaktion

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