Jeder zehnte CEO eines großen Unternehmens verlor im Jahr 2003 seinen Posten, weil er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Management- und Technologieberaters Booz Allen Hamilton, für die Führungswechsel in den 2500 weltweit größten Unternehmen untersucht wurden.
Demnach lag die Fluktuationsrate in den Chefetagen der großen Konzerne weltweit bei 9,5 Prozent. Deutschland liegt mit 10,2 Prozent über dem europäischen Schnitt von 9,7 Prozent und vor den USA mit 9,6 Prozent. Ein Konzernchef kann es sich weltweit durchschnittlich 7,6 Jahre im Chefsessel bequem machen. In Nordamerika können CEOs mit 8,4 Jahren rechnen, Europa ist mit 6,6 Jahren schnelllebiger.
Deutsche Bosse können sich aber im Schnitt 7,9 Jahre an der Spitze halten. Je jünger der CEO beim Amtsantritt ist, desto häufiger wird er wegen „mangelhafter Leistung“ wieder entfernt, so die Studie. Auch extern rekrutierte Chefs haben eine kürzere Ablaufsfrist. In Deutschland wurden 58 Prozent aller wegen Leistungsmängel abgelösten CEOs extern rekrutiert, international auch mehr als ein Viertel (28 Prozent). Klaus-Peter Gushurst von Booz Allen Hamilton bezeichnet daher die „Vorstellung vom fremden Retter“ als „Mythos“.
In Europa und Deutschland verlor laut Studie nahezu jeder zweite Konzernchef seinen Posten wegen mangelhafter Leistungen. In Deutschland lag damit die Entlassungsrate in der Chefetage doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt. Seit 1995 habe die Fluktuation von Spitzenmanagern um 170 Prozent zugenommen. Besonders unsicher seien Chefposten in der Rohstoffindustrie sowie in den Branchen Gesundheit und Energie. Relativ sicher sitzen jedoch die Chefs der Banken- und Finanzbranche.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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