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Keine Gefährdung durch Spam per Instant Messenger

AOL, MSN und Yahoo haben bereits im vergangenen Jahr Maßnahmen gegen Spim getroffen. Dennoch ist ein Missbrauch des Kommunikationssystems weiter möglich. Und selbst eine geringe Menge an Spim ist für Anwender besonders ärgerlich, da bei typischen Einstellungen jedesmal neue Nachrichtenfenster auftauchen. „Im Gegensatz zu E-Mail kontrolliert der Absender den Zeitpunkt – und nicht der Empfänger“, meint Levine.

IM-Spam verursacht zudem Sicherheitslöcher, wenn beispielsweise Hyperlinks zu angeblichen Gewinnen oder Angeboten die Nutzer dazu bringen, ungewollte Downloads zu starten, die Viren enthalten können. In großem Maßstab könnte Spim natürlich auch den Netzwerkverkehr in Unternehmen zum Stocken bringen.

Bisher werden einige traditionelle Antispam-Technologien auch gegen Spim eingesetzt. So erlauben Tools von Akonix, IMlogic und Surfcontrol das Filtern von Sofortnachrichten nach Schlüsselwörtern. Auch eine Limitierung der pro Nutzer zur Verfügung stehenden Bandbreite und Traffic Shaping könnten gegen Spam eingesetzt werden. „Egal wie schnell Sie tippen – kein Mensch kommt auf Tausende von Nachrichten pro Sekunde“, meint Levine.

Einige Unternehmen entwickeln auch speziell auf professionellen IM-Einsatz zugeschnittene Systeme, die den IT-Managern selbst die Kontrolle über den IM-Verkehr geben würden. So halten die IM-Lösungen von Facetime Communications und Merak Mail Server von außerhalb eingehende IM-Nachrichten zunächst auf und fordern automatisch eine Bestätigung durch den Absender an. Absender, die darauf nicht reagieren, werden als Spim-Sender eingestuft – und die Verbindung terminiert. Diese Lösungen verlangsamen allerdings die Kommunikation per IM, die sonst annähernd in Echtzeit abläuft.

Sowohl Levine als auch Ritter warnen, dass IM-Anbieter weiterhin den Spim-Versendern einen Schritt voraus bleiben müssten. Die Entwicklung neuer Tools, die Antispim-Programme narren könnten, sei sehr wahrscheinlich. Levine dazu: „Ich befürchte, dass es wieder eine Eskalation zwischen den Spam-Tools und den Gegenmaßnahmen geben wird, so wie es jetzt schon im Antispam-Bereich der Fall ist.“

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ZDNet.de Redaktion

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