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Verisign CEO fordert: Die Netz-Infrastruktur den Unternehmern

Verisign verwaltet die zentrale Datenbank, in der registriert wird, wer welche Namen in den Top-Level-Domains .com und .net besitzt. Anfang September stellte das Unternehmen zeitweilig einen neuen Dienst ein, über den falsch buchstabierte oder ungültige .com-Domain-Namen auf eine von Verisign verwaltete Suchseite umgeleitet wurden.

Bis dahin wurden Anfragen für nicht vorhandene oder inaktive Domain-Namen mit einer Fehlermeldung beantwortet. Gegner hatten zu bedenken gegeben, dass Verisigns „Wildcard“-Lösung Spam-Filter und Mailserver beeinträchtige. In der Folge stellte Verisign den Dienst vorläufig ein.

Die Kontroverse über Verisigns so genannten „Site-Finder“-Service zeigte den tiefen Graben auf, der zwischen den Technologen, die von Anfang an das Schicksal des Internets leiteten, und den Geschäftsleuten, die später die kommerziellen Möglichkeiten der Plattform umsetzten, verläuft. Nachdem er einen guten Teil der letzten Wochen damit verbracht hat, die Position seines Unternehmens zu erklären, glaubt Sclavos nun, dass diese kulturellen Differenzen zu den Hauptgründen dafür zählen, dass Verisigns Ideen nicht auf allzu viel Sympathie stießen.

Sclavos sieht das Thema vor dem Hintergrund des genannten grundlegenden Streits und sagt, dass dessen Ausgang den Verlauf zukünftiger Innovationen im Internet bestimmen könnte. Da Angriffe auf Rechnersysteme immer häufiger werden, ist Sclavos der Ansicht, dass es an der Zeit sei, die Verantwortung für den Betrieb der Root-Server aus der Obhut von ehrenamtlich tätigen Personen zu nehmen und in die Hände des kommerziellen Sektors zu legen.

CNET: Nehmen die Sicherheitsverletzungen im Internet zu oder bewegen sie sich angesichts der Zunahme des Verkehrs im letzten Jahr innerhalb des zu erwartenden Rahmens?

Sclavos: Ich bin nicht sicher, ob es eine Verbindung zwischen den Sicherheitsverletzungen und der Zunahme des Verkehrs gibt, eher glaube ich an einen Zusammenhang mit der zunehmenden Gerissenheit der Hacker. Wir haben festgestellt, dass die Anzahl der Würmer, Viren und verteilten Denial-of-Service-Attacken jedes Jahr um 120 Prozent steigt.

Die Eskalation in Anzahl und Auswirkung dieser Angriffe zwingt uns dazu, Frühwarnsysteme und Präventivmaßnahmen in Erwägung zu ziehen. Es ist schon seltsam, dass wir in der Welt der digitalen Sicherheit erst dann wissen, dass wir attackiert werden, wenn die Angreifer auf unsere Firewalls treffen. Diese Welt benötigt dringend einen Entwicklungsschub, so dass wir zukünftig über Attacken informiert sind, bevor diese unsere Haustür erreichen.

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ZDNet.de Redaktion

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