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COBOL dockt an die Moderne an

Micro Focus hat sein COBOL-Entwicklungssystem Net Express für den Einsatz mit Microsofts .NET-Framework erweitert: das neue „Net Express with .NET“ kann COBOL-Code direkt zu Microsoft Intermediate Language (MSIL) kompilieren und erlaubt die Ausführung von COBOL-Programmen unter der Common Language Runtime (CLR). Damit kann COBOL zur Entwicklung von .NET-Anwendungen genauso verwendet werden wie etwa VB.NET oder C#, erklärte Micro Focus-CEO Tony Hill im Gespräch mit ZDNet.

„Wir hatten gerade eine Konferenz hier in New York, in der klar wurde, dass Firmen auf der ganzen Welt nach Wegen suchen, Ihre IT-Kosten zu senken. Aus diesem Grund müssen sie sich nochmals die Systeme angucken, die sie heutzutage am laufen haben – möglicherweise können sie diese Liegenschaften effizienter und damit billiger einsetzen. Zusammen mit Microsoft haben wir nun seit zwei Jahren daran gearbeitet, COBOL zu einer erstklassigen Programmiersprache für .NET zu machen. Dadurch können Unternehmen ihre alten Liegenschaften auf neue Art und Weise einsetzen“, berichtete Hill. Gleichzeitig stellte er Kosteneinsparungen von bis zu 60 Prozent durch die Portierung von COBOL-Anwendungen auf dem Mainframe auf eine Windows-Umgebung in Aussicht. Zusätzlich würden die Anwendungen nach der Migration deutlich schneller laufen.

Software-Entwickler könnten die Programmiersprache entsprechend der Eignung für die jeweiligen fachlichen Anforderungen frei wählen. Die sprachunabhängige Software-Entwicklung, die .NET ver-sprochen hat, werde damit zur Realität. Aber was ist mit Anwendern, die – aus welchen Gründen auch immer – J2EE zum Aufbau von Web Services bevorzugen?

„Überhaupt nicht. Wir sehen unsere Aufgabe darin, unseren Kunden bei der Überführung von Legacy in die ’neue Welt‘ zu helfen. Sei es nun .NET und Windows oder – was gerade in Deutschland sehr häufig nachgefragt wird – Linux und J2EE. Was immer unsere Kunden für die ‚Moderne‘ halten: wir helfen beim Portieren“, stellte Hill klar.

„Net Express with .NET“ von Micro Focus erzeugt beim Compilieren aus COBOL-Code direkt Micrsoft Intermediate Language (MSIL). Die Ausführung von COBOL-Programmen erfolgt innerhalb des .NET-Framework unter der Common Language Runtime (CLR). Mit dem neuen Net Express sollen Entwickler

  • bestehende COBOL-Business-Logik in die .NET-Welt überführen
  • COBOL-Anwendungen um Funktionalitäten der .NET-Welt erweitern, wobei der Zugriff auf die Klassenbibliotheken des .NET -Framework möglich sei und das .NET-Framework als Runtime-Umgebung zum Zuge komme
  • prozedurale und objektorientierte COBOL-Syntax verwenden

können.

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ZDNet.de Redaktion

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