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Siebel: CRM on Demand für den Mittelstand

Siebel Systems hat nicht zuletzt in Deutschland eine bewegte Zeit hinter sich: In den letzten Quartalen hat der CRM-Anbieter seine Verluste ausgeweitet. Verbindungen zu Microsoft und IBM wurden neu aufgebaut. An der Führungsspitze der deutschen Siebel-Niederlassung verließ Peter Mark Droste Ende September das Unternehmen. Grund genug für ZDNet, sich mit dem neuen Country Manager Siebel Systems Deutschland, Robert Gmeiner, zu unterhalten. Dieser ist seit anderthalb Jahren beim Unternehmen und war zuletzt bereits für das operative Geschäft verantwortlich.

ZDNet: Auf den Anwenderkonferenzen in Cannes und San Diego hat Siebel seine neue Unternehmensstrategie angekündigt. Wie sieht diese aus?

Gmeiner: Im Grunde lautet sie „CRM für jedermann“. Wir gehen damit auf die Anforderungen des Marktes und unserer Kunden ein. In dieser Strategie bieten wir verschiedene Produkte auf der Basis der gleichen Architektur an: als gehosteter Service „Siebel CRM On Demand“, Siebel Mid Market Edition als Mittelstand-Installation vor Ort und Siebel Enterprise Edition als ebenfalls autonome Installation vor Ort, also im Unternehmen. Natürlich lassen sich die zwei letzten Angebote mit Siebel CRM On Demand kombinieren und erweitern.

ZDNet: Mit welchem Aufwand sind die drei Angebote jeweils für den Kunden verbunden, und wie leicht kann er vom einen zum nächsten migrieren?

Gmeiner: Zunächst einmal: Server, Datenmodell und Architektur sind bei allen drei Angeboten gleich und können leicht „mitgenommen“ werden. Wir haben in Siebel 7.7 eine neue, übersichtliche Benutzeroberfläche (GUI) geschaffen, die im Browser ausgeführt wird und auf IBM Websphere aufsetzt. Je nach Backend und Anwenderrolle ändert sich das Aussehen dieser Schnittstelle, um eine bessere Navigation zu gewährleisten.
Die finanziellen Einstiegshürden für den Mittelstand sind bei CRM-on-Demand niedriger. Siebel bietet natürlich entsprechenden Support an. Siebel On Demand wird gemeinsam mit IBM entwickelt, vertrieben, bereitgestellt und gehostet.

ZDNet: SAP hat ja ebenfalls eine On-Demand-Lösung vorgestellt, die auf das ASP-Modell zurückgreift. Wie hoch hat sich denn der Kunde im Vergleich dazu die Kosten von Siebel On Demand vorzustellen?

Gmeiner: Im Gegensatz zu den ASP-Lösungen, wie wir sie im Markt ja bereits kennen und auch selber seit 2000 anbieten – nämlich das Hosting der bisherigen Lösungen für genau einen Kunden, das heisst mit spezifischen SLA’s, spezifischen Services, festgelegten Laufzeiten und so weiter – ist Siebel On Demand ein vollkommen neues Produkt. Siebel On Demand wurde speziell für den breiten Markt geschaffen, und richtet sich demnach auch in seiner Preisstruktur danach aus: 70 Dollar pro User und Monat, der Vertrag ist jederzeit kündbar. Das Einsparpotenzial ist groß: Klassischerweise geht man bei einer CRM-Installation davon aus, dass rund 25 Prozent der Gesamtkosten auf Softwarelizenzen entfallen, der Rest, also 75 Prozent, wird für Hardware, Konfiguration und Training ausgegeben. All dies entfällt bei Siebel On Demand. Es geht daher über die ASP-Ansätze der Suite-Anbieter wie SAP, Oracle oder Peoplesoft hinaus – hier betreten wir Neuland, in dem wir die Welten ‚Enterprise Installationen vor Ort ‚und ‚On Demand-Lösungen‘ effektiv miteinander verbinden.

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ZDNet.de Redaktion

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