Categories: Unternehmen

Knockouts garantiert: Der Kampf um den Content-Management-Markt

Zu den starken Playern in dem Markt zählen auch Fujitsu und vor allem IBM. Diese Anbieter kommen nicht wie die vorher genannten von der Applikationsseite, vielmehr von der Integrationsschicht. Ihre Produkte ermöglichen die Kombination vieler interner und externer Quellen sowie einer Verteilung des Content an viele unterschiedliche Adressaten.

Darüber hinaus aber, so die Gartner-Frau Logan, gehören auch die Lotus-Produkte etwa für die Teamarbeit in die IBM-ECM-Welt. Sie wertet es zudem als positiv, dass nun die Werkzeuge für Collaboration in Websphere integriert werden. Insgesamt misst sie IBM, wie auch die Butler Group, in diesem Markt eine erhebliche Bedeutung zu, und nicht nur, weil IBM groß ist: „Die Company hatte sowohl die Idee als auch die Technik zuerst.“ Mit der jüngsten Akquisition, der Web-Content-Management Technik von Aptrix, die das Produktportfolio von Lotus Workplace in den Bereichen Portale und Content Management erweitern soll, versucht IBM offenbar, seine Position noch weiter auszubauen.

Seit dem Aufkauf der Firma Ncompass im Mai 2001 hat auch Microsoft die ECM-Bühne betreten. Durch die Verschmelzung im Projekt „Jupiter“ mit Features aus eigenen Produkten wie dem „Biztalk“-, „Commerce“-Server entstand der „Content-Management-Server“. Vor allem in Kombination mit dem Sharepoint-Portal-Server bidet er die ECM-Grundlage. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Meta Group hat Microsoft seit der Ncompass-Akquisition in jedem Quartal mehr Verträge über Web-Content-Managment abgeschlossen als irgendein Wettbewerber.

Doch die Gartner-Analystin Logan ist skeptisch: „Das glaube ich nicht. Microsoft legt zwar Zahlen vor. Demnach soll es sich um 5,5 Millionen verkaufter Lizenzen handeln, doch vermutlich haben sie die meisten Produkte verschenkt. Jedenfalls setzt kaum einer das Microsoft-Produkt ein.“ Sie wettert darüber hinaus: „Wo sollen denn die Funktionen für die Unterstützung von Teams sein? Wo stecken die Features für die Modellierung und die Administration von Prozessen? Da gibt es nichts.“ Die Microsoft-Variation von ECM sei deshalb, wenn überhaupt, nur umständlich wartbar.

Auch Oracle und SAP gehören zu den Software-Giganten, die ECM als Geschäftsfeld entdecken. „Das bringt tatsächlich Bewegung in den Markt“, so Logan. Doch zugleich stellt sie SAP noch ein Armutszeugnis aus. Der Hersteller könne im Wesentlichen bisher lediglich ein Framework anbieten, für das es zudem kaum Kunden gebe.

Oracle dagegen gibt sie bessere Karten aus, denn ähnlich wie IBM verfügten die Kalifornier über alle Komponenten für eine leistungsfähige Infrastruktur. Auch die Verfasser der Butler-Studie haben beobachtet, dass der Datenbank- und Applikationslieferant seit fast zwei Jahren immer mehr ECM-Funktionen in seine Produkte eingebaut hat. Sie vermuten zudem, Oracle werde noch in diesem Jahr noch sehr massiv dem ECM-Markt angehen.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

5 Tagen ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

5 Tagen ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

5 Tagen ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

5 Tagen ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

5 Tagen ago

DSL oder Kabel – Welcher Anschluss passt zu Ihnen?

Internet in den eigenen vier Wänden ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Denn egal, ob Homeoffice…

5 Tagen ago