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SAPs Geraldine McBride: Aus berufenem Mund

SAPs Lizenzverkäufe fielen im vierten Quartal bei gleichbleibenden Währungskursen in den USA um 16 % und weltweit um 7 %. Wie hat sich die Situation in Australien entwickelt?

Trotz des schwierigen Marktes hat SAP die Ergebnisziele weltweit übertroffen und kann sogar Wachstum und positive Ergebnisse in den Schlüsselmärkten in Asia/Pacific verzeichnen. Im australisch-neuseeländisch-asiatischen Raum verbesserten wir die Rentabilität um 6 % und sind ganz besonders erfreut über unsere Ertragslage in China, Hongkong, Singapur, Malaysia, Australien, Neuseeland und Indien. Nur wenige Unternehmen können diesen Anspruch erheben. Dies ist das Zeichen eines robusten Unternehmens, das auf einer soliden und wachstumsorientierten Grundlage aufbaut.

Laut Ihrer Aussage „gibt es [in Australien] noch viel mehr herauszuholen“. Wo sehen Sie SAPs größtes Wachstumspotenzial im kommenden Jahr?

Zusätzlich zu unserer ERP-Kernlösung stellen sowohl die CRM- als auch die SCM-Lösung hervorragende Wachstumsmotoren für uns dar. SAP erwartet trotz der weiterhin unvorhersehbaren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den Marktanteil im Jahr 2003 ausweiten und die Wirtschaftlichkeit verbessern zu können. Zwar sind IT-Budgets knapp, doch vermerkt SAP noch immer eine Nachfrage nach seiner Business-Software. Wir machen mit sich verkleinernden Unternehmen große Abschlüsse und bauen darüber hinaus auf unseren bestehenden Kundenbeziehungen auf.

SAP ist ein pragmatisches Unternehmen, und mit optimierten Geschäftsprozessen und strategischen Kostensenkungsmaßnahmen tragen wir zu unserer Wirtschaftlichkeit bei. Unser Unternehmensergebnis ist das Zeichen eines robusten Unternehmens, das auf einer soliden und wachstumsorientierten Grundlage aufbaut.

Der Umsatz mit Supply-Chain-Management-Anwendungen ist in letzter Zeit drastisch zurückgegangen. Woran liegt das? Glauben Sie, dass sich das in naher Zukunft ändern wird?

SAPs Umsatz mit SCM-Lösungen ist regional und weltweit angestiegen. Es ist wahr, dass nur ein mäßiges Wachstum erwartet war (weltpolitische Gegebenheiten), und viele unserer Konkurrenten litten unter erheblichen Schwierigkeiten. SAP dagegen konnte ein gutes Umsatzwachstum bei diesen Lösungen verzeichnen. Infolgedessen haben wir nun die Marktführung im Bereich der SCM-Lösungen in Australien und weltweit erworben.

Es ist uns ziemlich klar, dass die Nachfrage nach unseren Supply-Chain-Lösungen mit der steigenden Anerkennung des Erfolgs unserer Kunden weiterhin größer wird. Aus unserer Region können da die Beispiele Carter Holt Harvey Tissues, Parbury Building Products (im Eigentum von Alesco) und BHP Billiton genannt werden.

Unsere wirklich große Kompetenz liegt jedoch in der engen Beziehung zwischen unseren CRM-Lösungen und unseren SCM-Lösungen. Unsere Kunden wollen gute Erträge von ihren Technologieinvestitionen sehen. Demnach müssen sie entweder ihre Erträge verbessern oder Kosten einsparen – oder beides.

Welche Theorie steckt hinter SAPs jüngster Netweaver-Strategie? Inwiefern handelt es sich hier um eine „neutrale“ Kraft in der Software-Infrastruktur?

SAP NetWeaver, unsere umfassende Integrations- und Anwendungsplattform, wird es uns ermöglichen, unseren Kunden flexiblere Lösungen zu liefern und gleichzeitig die Gesamtbetriebskosten zu senken. SAP NetWeaver wird die Plattform zur Realisierung aller unserer künftigen Business-Lösungen sein, auf der Basis von Enterprise Services Architecture, unserem Konzept für komplette, servicegestützte Business-Solutions. Dadurch, dass SAP NetWeaver so konzipiert ist, dass es mit Microsoft .NET und J2EE uneingeschränkt kompatibel ist, sind SAPs Kunden nicht dazu gezwungen, sich auf irgendeine bestimmte Technologieplattform festzulegen.

Hierdurch sind die Kunden in der Lage, heterogene Infrastrukturen zu verwalten. Zu diesem Zweck haben SAP, IBM und Microsoft kürzlich gemeinsame Technologiesupportzentren errichtet, welche Personal und Unterstützung für die Fokussierung der Unternehmen auf Kundenprojekte in Verbindung mit der Anwendung von SAP NetWeaver und dessen Integration in IBM WebSphere und Microsoft .NET bereitstellen werden.

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ZDNet.de Redaktion

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