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Wie geht es mit dem Internet weiter?

6. Weg mit den Kabeln!
Der Reiz des kabellosen Internetzugangs ist für jedermann ersichtlich – wer möchte schon sein Zuhause mit Kabeln dekorieren, nur um von jedem Raum aus im Internet surfen zu können? Zwei ausgeprägte Entwicklungsbereiche haben sich hier abgezeichnet: der drahtlose lokale Zugriff auf das Festnetz mit Standards wie Bluetooth und WiFi (802.11b), und die allgegenwärtigen drahtlosen Breitbanddienste über das Spektrum der Mobiltelefone der dritten Generation.

Die einzige echte Einschränkung beim Start der 802.11b-Dienste bestand bisher in den Bedenken hinsichtlich der Leichtigkeit, mit der Eindringlinge auf diese Netze zugreifen können. Die meisten Experten stimmen jedoch überein, dass es sich hierbei eher um ein verfahrenstechnisches als um ein technologisches Problem handelt. „Für drahtlose Netze ist die Sicherheit kein Problem, solange die Anwender daran denken, diese auch zu aktivieren“, kommentierte Richard Miller, ein Unternehmensberater bei VeriSign.

Trotz des anfänglichen Enthusiasmus ist der drahtlose Zugang über 3G den Erwartungen bisher nicht gerecht worden und hat sich nicht so schnell durchgesetzt wie die drahtlosen lokalen Netze. Nachdem TK-Unternehmen Milliarden in den Kauf des 3G-Spektrums investiert haben, ist die tatsächliche Zukunft dieser Dienste bei weitem noch nicht geklärt, da die Firmen Probleme haben, Dienste hervorzubringen, die Großunternehmen auch bezahlen möchten. (Auf dem derzeitigen Preisniveau würden nur äußerst wohlhabende Verbraucher die Nutzung der meisten 3G-Dienste überhaupt erwägen.) „Die Einführung eines 3G-Netzes zur Bereitstellung von Multimedia-Anwendungen für viele über einen großen Bereich verstreute Menschen erfordert immense Investitionen und wirft zum jetzigen Stand der Dinge nur sehr wenig ab“, bemerkte Ovum-Analyst Julian Hewett. „Stattdessen müssen die Betreiber 3G nach und nach an Orten mit viel Traffic einführen, wie z. B. in Hauptstädten, wo viele 2G-Netze bereits überlastet sind.

„Es läuft darauf hinaus, dass der Einsatz 3G lediglich als kritische Ergänzung zum 2G-Netz erfolgt und nicht als Ersatz oder als eigenständige Premium-Dienstleistungsplattform“, so Hewett. Bis zum Jahr 2007, schätzt Ovum, wird 3G weltweit 14,3 Prozent der mobilen Verbindungen ausmachen. Zwar ist dies ein gewaltiger Sprung von der derzeitigen 0,3-prozentigen Durchdringung, aber noch lange keine dominierende Position. TK-Unternehmen beherzigen nun solche Ratschläge wie die von Hewett, nachdem sie daran gescheitert sind, die Begeisterung der Anwender mit dem Potenzial von WAP zu erwecken. Der jüngste Start der Multi-Media Messaging Services (MMS) wird vielleicht das erste klare Anzeichen dafür liefern, wie tief die Verbraucher für erweiterte Kommunikationsdienste in die Tasche greifen wollen.

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ZDNet.de Redaktion

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