Die Vorwürfe der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gegen den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser und dessen Vorgänger Joachim Funk sind angeblich schwerer als bislang bekannt. Beide hätten die umstrittenen Abfindungszahlungen an sich selbst und andere Führungskräfte bereits verabredet, als sie sich noch gegen die feindliche Übernahme durch Vodafone hätten stemmen können, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Die Zeitung berief sich dabei auf die bislang noch nicht veröffentlichte Anklageschrift. Den Vorwurf wollen die Strafverfolger laut „FAZ“ mit Hinweisen in schriftlichen Verabredungen von Ende Januar belegen.
Esser und Funk hätten sich damit selbst begünstigt und gegen das Interesse des Unternehmens verstoßen. Aufsichtsratschef Funk habe die Millionenzuwendungen an sich sogar selbst mitbeschlossen. Für die Zahlungen habe es keinerlei Berechtigung nach dem Aktiengesetz gegeben.
Auch sollen Beschlüsse und Protokolle Fehler aufweisen. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte am Montag Anklage gegen sechs Ex-Manager und frühere Aufsichtsräte von Mannesmann erhoben. Namen und Einzelheiten zu den Tatvorwürfen nannte die Behörde zunächst nicht.
Wie jedoch aus Justizkreisen verlautete, zählen zu den Beschuldigten neben Esser und Funk auch IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sowie der ehemalige Mannesmann-Personalchef Dietmar Droste und Ex-Konzernbetriebsratschef Jürgen Ladberg. Ihnen wird Untreue vorgeworfen.
ZDNet zeichnet in dem News-Report „Die Mannesmann-Affäre“ die Ereignisse bis zurück zum Kampf um den deutschen Telekommunikationskonzern nach.
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